Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Förderbescheid: Löwenanteil für WC-Anlage
LANGENARGEN (poi) - Unterstützung vom Land: Tourismusminister Guido Wolf (CDU) hat wie berichtet am Dienstag einen Förderbescheid über 159000 Euro in Langenargen vorbeigebracht. Das Geld stammt aus dem Tourismusinfrastrukturprogramm und wird folgendermaßen aufgeteilt: Der Großteil, etwa 120 000 Euro, ist für eine barrierefreie WC-Anlage am Uhlandplatz gedacht, die netto 265 000 Euro kostet – und wegen des stattlichen Preises für Diskussionen in der Gemeinde sorgt.
Folge der Debatten: Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung im Juli entschieden, die Auftragsvergabe zu verschieben und sich nach der Sommerpause noch einmal mit der Toilette zu befassen. Dabei hatte das Gremium die Anlage bereits im Herbst 2017 beschlossen und gleichzeitig die Verwaltung beauftragt, einen Förderantrag beim Land zu stellen. Mit positivem Ausgang – zumindest was die Bezuschussung angeht. Würde das umstrittene WC nun doch nicht gebaut, ginge das Fördergeld zurück ans Land, teilt Bürgermeister Achim Krafft auf SZ-Anfrage mit. Davon geht er allerdings keineswegs aus, „da eine klare, politische Mehrheit für Standort und Ausführung gestimmt hat“.
Mit dem Rest der Fördermittel wird eine Absturzsicherung an der Uferanlage bezuschusst, sprich: Geländer am Landesteg und im Bereich der Hafenmole Richtung Noliplatz. Ursprünglich waren für dieses Projekt 85 000 Euro netto angesetzt. Nachdem sich der Gemeinderat ebenfalls in der Julisitzung jedoch für höherwertige Geländer ausgesprochen hat, wie von der Verwaltung vorgeschlagen, kommen dem Bürgermeister zufolge noch einmal 50 000 Euro dazu.
Völlig andere Baustelle: Die barrierefreie WC-Anlage, die dem geplanten Modell am Uhlandplatz entspricht, noch umstrittener ist und in den Uferanlagen beim Spielplatz neben dem Hotel „Seeterasse“entsteht, fördert das Land im Rahmen des Entwicklungsprogramms „Städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen östlicher Ortskern“mit 60 000 Euro. Wie Achim Krafft berichtet, wird die Toilette im kommenden Herbst aufgestellt. Ohne Wirkung bleiben demnach die 500 Unterschriften, die Gegner im Frühsommer gesammelt hatten. Wie der Bürgermeister schon mehrfach betonte, sei der Standort „wohl überlegt, ausgiebig diskutiert und mehrheitlich entschieden“.