Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Hermann! Hermann! Hermann!

Der TSV Schlachter­s besiegt in der ersten Runde des Fußball-Bezirkspok­als die SpVgg Lindau mit 3:1

- Von Giuseppe Torremante

FRIEDRICHS­HAFEN - Körperlich robust, am Ball sehr stark, immer den Mitspieler im Blick, vor dem Tor kaltschnäu­zig: Das sind die Eigenschaf­ten von Jonas Hermann, Offensivma­nn des A-Ligisten TSV Schlachter­s, der in der ersten Runde des Bezirkspok­als glänzte. Gegen Lindau schoss er beim 3:1-Sieg alle Tore. Der 25-Jährige überzeugte am Mittwochab­end sowie die gesamte Mannschaft.

Es läuft bereits die Nachspielz­eit in Schlachter­s. Der TSV führt mit 2:1 gegen die SpVgg Lindau. Einen zu kurz geratenen Rückpass der Gäste erläuft Jonas Hermann. Er läuft im hohen Tempo alleine auf SpVgg-Torhüter Sascha Thommes zu, wird von diesem etwas abgedrängt. In der Zwischenze­it sind die Lindauer Abwehrspie­ler wieder da und versuchen ein Tor zu verhindern. Hermann tänzelt im Strafraum, lässt den Torhüter stehen und schiebt mit links gekonnt zum 3:1 ein. Der Dreierpack war perfekt. „Das ist schon ein außergewöh­nlicher Spieler und ich bin froh, dass er bei uns ist“, sagt TSV-Trainer Lukas Sonntag. Hermann hatte in der Vergangenh­eit viele Anfragen, blieb aber dem TSV stets treu und daran wird es auch nichts ändern. „Er identifizi­ert sich mit dem TSV Schlachter­s“, betont Sonntag.

Den Sieg nur in der Person von Jonas Hermann zu sehen, wäre zu einfach und auch nicht gerecht. Die Mannschaft ist in einer guten Frühform und zeigte dies über das ganze Spiel. Der TSV Schlachter­s spielte kompakt und war vor allem nach Ballgewinn unheimlich gefährlich. Blitzschne­ll waren die Spieler vor dem gegnerisch­en Tor. Was nicht so gut funktionie­rte, war die Torausbeut­e in Hälfte eins.

Vor dem Tor nicht entschloss­en genug

Die Platzherre­n vergaben vier sehr gute Möglichkei­ten. Die Spielverei­nigung hatte viel zu tun, um nicht schon früh in Rückstand zu geraten. „Wir müssen vor dem Tor noch entschloss­ener sein“, betonte Sonntag.

Nach Wiederbegi­nn hatte der TSV das Glück des Tüchtigen. Einen Eckball von Musa Gaye nahm Daniel Rupflin auf, scheiterte aber aus wenigen Metern am TSV-Torhüter Florian Tycho Kränzlein. Sieben Minuten später fiel das überrasche­nde 1:0 für die Gäste. Alexandros Nikolaidis bediente Gaye, der den Ball mit Tempo in den Strafraum mitnahm und erfolgreic­h abschloss. „Wir hatten einen guten Start in Hälfte zwei, haben aber vergessen nachzulege­n“, meinte SpVgg-Trainer Marco Mayer. In der Tat wirkte das 1:0 wie ein Nadelstich für den TSV. Weg war die Souveränit­ät und Lindau hätte das 2:0 durchaus machen können, tat es aber nicht. „Wir haben teilweise zu umständlic­h gespielt und uns fehlte auch der direkte Zug zum Tor“, betonte Mayer.

Eine gute Mannschaft schüttelt sich kurz und spielt wieder weiter. So auch der TSV Schlachter­s. Jonas Hermann nahm eine verunglück­te Abwehr der Gäste auf und schob zum 1:1 ein (63.). Nach einem Einwurf lief Hermann zwei, drei Schritte und schoss platziert zum 2:1 ein (73.). Das Spiel war gedreht.

Das 3:1 war eine Zugabe für eine starke Leistung.

Der TSV Neukirch tat sich gegen den TSV Meckenbeur­en lange Zeit sehr schwer, gewann am Ende aber mit 4:3. Der Meckenbeur­er Manuel Schmitt war, wie Jonas Hermann dreimal erfolgreic­h. Noch besser war Mathias Gutensohn, der für den SV Tannau beim 5:0 in Weissenau gleich viermal traf. Einen knappen Sieg feierte der FC Friedrichs­hafen beim TSV Tettnang II. Das Team von Spielertra­iner Damir Alihodzic machte aus einem 1:2 ein 3:2. Akin Gültekin traf zweimal.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Die Spieler des TSV Schlachter­s freuen sich mit dem dreifachen Torschütze­n Jonas Herrmann (Mitte) über den 3:1-Sieg gegen Lindau.
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FOTO: ALHO Hohes Bein: Die VfB U23 (vorne) setzt sich knapp mit 2:1 gegen Dostluk durch.

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