Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Aufgespießt
Heldenhaft und kühn – so nennt der „Landshut“-Aktivist Martin Rupps den Plan David Dorniers, einem „defizitären Museum ein weiteres defizitäres Museum“hinzuzufügen. Kann man so sehen, allerdings nur dann, wenn man die Zeche dafür nicht anderen aufbürden will.
Die Spießgesellen wären ja gern immer wieder mal Mäuschen, bei den Verhandlungen zwischen OB Brand und David Dornier zum Beispiel. Wobei wir durchaus befürchten, dass wir da allein im Zimmer wären. Mit den beiden haben sich ja auch die Richtigen getroffen. Wir sind gespannt, ob einem, beiden oder keinem der Sprung über den eigenen Schatten gelingt. Wir fänden es jedenfalls schade, wenn am Ende das Dornier-Museum sein Tore schlösse.
All das hat in unseren Augen übrigens nichts mit der „Landshut“Debatte zu tun. Wir finden eine gut gemachte Ausstellung zu dem Thema gut, gern auch in Friedrichshafen. Das ist aber eine nationale Aufgabe und muss deshalb dauerhaft vom Bund finanziert werden, nicht von der Stadt Friedrichshafen.
Kaum hatte das Umweltschutzamt des Bodenseekreises einen möglichen Verursacher, die Backstube Weber, ermittelt, war es vorbei mit dem nächtlichen Gestank in der Kitzenwiese und den benachbarten Gebieten. Doch zu früh gefreut, denn in der Nacht auf Freitag schreckten die Menschen erneut auf und wurden von beißendem Gestank geweckt. Die Spießgesellen halten die Reaktion von Hannes Weber, der als Bäckermeister alles tun will, um das Problem zu lösen, für richtig. Viel anderes bleibt ihm auch nicht übrig.
Trotzdem müssen sich Stadt und Landkreis die Frage gefallen lassen, warum erst jetzt, nachdem die Belästigungen 2015 erstmals auftraten, handfeste Untersuchungen gestartet werden. Bereits vor Monaten hat ein Augenzeuge über Nächte hinweg den Zusammenhang zwischen dem Gestank und der Anfeuerung des Holzbackofens dem Landratsamt gemeldet. Andernorts – man findet die Fälle problemlos im Internet auf den Seiten von Regionalzeitungen dokumentiert – reicht die Beschwerde eines Paares, um sogar gerichtlich gegen die Geruchsquellen vorzugehen. Das will hier niemand. Man will nur wieder schlafen können. So schwer kann das doch nicht sein.
Juristische Fragen sind im Spiel, wenn es um die Besitzverhältnisse bei Flächen geht, über die recht bald die B 31-neu verlaufen soll. Das Enteignungsverfahren wurde jetzt verschoben. Es ruht, weil es schient, als könne man sich doch noch gütlich einigen. Man, das sind in diesem Fall die mit dem Bau beauftragte Deges und der betroffene Landwirt. Die Spießgesellen fragen sich, warum die Sache auf die Spitze getrieben werden musste, warum es nicht zuvor Einigungsmöglichkeiten gab. Jahrzehnte standen zur Verfügung.
Die ZF trommelt ziemlich für Cetrax, einen elektrischen Zentralantrieb für Busse und kleinere Lastwagen. Wird in Friedrichhafen produziert, schont die Umwelt. Wie wäre die Idee, der Häfler Stadtverkehr rüstete seine Flotte konsequent auf E-Technik made in FN um?