Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Es geht noch gemütlicher
Wir haben eine Woche lang über das Wetter, die Händler, die Straßenkünstler, das Kulturprogramm und die Menschen am Ufer geschrieben. Zu Zeiten des Kulturufers spielt die Gastronomie an der Uferpromenade – und damit ist jetzt mal nicht der Lammgarten gemeint – eine enorme Rolle. Da treffen sich, essen und trinken die Besucher und Akteure gleichermaßen. Schauen wir uns die Gastronomie an, dann hat sich nicht sonderlich viel verändert. Nicht mal Auffälliges auf der Speisenkarte. Es passt, es wird konsumiert und die Menschen hinter den Theken, die bei dieser Witterung einen beachtenswerten Job machen, haben alle Hände voll zu tun. Doch bei genauerem Hinschauen sieht das anders aus, schlechter, wie wir meinen.
Im vergangenen Jahr und den Jahren zuvor, als V2O, die vegane Cateringstation, am Ufer für gelungene Abwechslung sorgte, hatte man neben dem Zelt, direkt am Gondelhafen, beste Aussicht und Gelegenheit, im Schatten zu sitzen und die Zeit zu genießen. Das gibt es jetzt nicht mehr, und viele Menschen am Ufer fragen danach. V2O hält sich da bedeckt, „das Zelt wurde so aufgebaut“, heißt es.
Bleibt zu hoffen, dass das aus Versehen so passiert ist und im kommenden Jahr wieder Platz für eine Tischreihe dort ist. Ansonsten hätte die Stadt, die die Platzeinteilung vornimmt, in diesem Fall mächtig ins Klo gegriffen. Wie war das doch gleich bei der Frage, ob das Kulturufer mehr Platz braucht? Die Stadt will jedes Jahr Stärken und Schwächen analysieren und danach handeln. Na dann bitteschön, Platz sparen, in dem alles zusammengeschoben wird, kann keine Lösung sein.
r.schaefer@schwaebische.de