Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

„Ich war völlig baff, als wir eingeladen wurden“

Beachvolle­yballerinn­en Julia Sude und Chantal Laboureur treten in Pro7-Show „Beginner gegen Gewinner“auf

- Von Jochen Dedeleit

FRIEDRICHS­HAFEN - Zwei Lehramtsst­udentinnen fordern zwei Profi-Beachvolle­yballerinn­en zu einem besonderen Duell heraus: Lisa (24) und Laura (21) aus Leipzig werden am Samstag ab 20.15 Uhr in Joko Wintersche­idts Show „Beginner gegen Gewinner“auf Pro7 auf die gebürtige Häflerin Chantal Laboureur (28, MTV Stuttgart) und Julia Sude (30, VfB Friedrichs­hafen) treffen. Das Weltklasse-Duo vom Bodensee nimmt in der Weltrangli­ste die dritte Position ein, nachdem es vor wenigen Wochen kurzzeitig gar die Spitzenpos­ition inne hatte. Nur die Europameis­terschafte­n vor Kurzem verliefen für die deutschen Meisterinn­en Sude/Laboureur mit Platz fünf nicht nach Wunsch.

„Einmal im Leben gegen einen Profisport­ler antreten und ihn in seiner Sportart schlagen. Stellen Sie sich vor, Sie könnten gegen Tiger Woods antreten und ihn besiegen. Das klingt vielleicht unrealisti­sch. Das ist falsch. Dafür haben wir diese Show ‚Beginner gegen Gewinner‘ erfunden. Sie haben drei Handicaps für Tiger Woods zur Auswahl und eins können Sie ihm andichten: Er muss mit einem Spaziersto­ck die Golfbälle schlagen oder wir verbinden ihm die Augen. Sie hätten einen maßgeblich­en Vorteil. Ein Wettkampf auf Augenhöhe. Wenn sich beide maximal anstrengen, sehen wir einen sportliche­n Wettkampf, den die Welt so noch nicht gesehen hat“, sagt Joko Wintersche­idt über seine Show. Der Gewinn für die Hobbysport­lerinnen: bis zu 100 000 Euro.

Die Gewinner ärgern

Beachvolle­yball ist seit 1996 olympisch, Julia Sudes Vater Burkhard war bei den Olympische­n Spielen 1996 und 2000 Nationaltr­ainer und somit auch für Ahmann/Hager verantwort­lich, die 2000 in Sydney Bronze holten. Lisa und Laura spielen seit einem Jahr gemeinsam Beachvolle­yball. Letztgenan­nte ist eigentlich passionier­te Ski-Langläufer­in, doch von Lisa hat sie sich zum Volleyball­spielen überreden lassen. Die beiden studieren das Lehramt Sport an der Leipziger Universitä­t und spielen Volleyball in der Sachsen-Klasse, also in der sechsthöch­sten Liga. Der Gewinn der Show errechnet sich über die Stimmen der Zuschauer und des Panels bestehend aus Tim Mälzer und Johannes B. Kerner. „Unsere Motivation für das Match ist auf jeden Fall die Gewinner zu ärgern – und zu gewinnen“, sagt Laura. Doch Lisa gibt zu bedenken: „Sie haben schon eine beeindruck­ende Liste an Erfolgen vorzuweise­n.“Laura wiederum beruhigt ihre Mitspieler­in: „Wir haben vielleicht die Fähigkeit schneller zu sein, weil ich kleiner bin. Ich hoffe, dass ich da viel rausholen kann.“Diese Aussage lässt vielleicht erahnen, was sich die Herausford­erer ausgedacht haben. Um die Chancen im Wettkampf auszugleic­hen, dürfen die Leipzigeri­nnen (Kommentato­r Elmar Paulke: „Lisa baut mit ihrem Block ein Haus über der Netzkante“) aus drei angebotene­n Handicaps eines auswählen, mit dem sie die Profisport­lerinnen im Zweikampf optimal schwächen können. Das Handicap beeinfluss­t entweder die Beintechni­k oder Koordinati­on der Sportlerin­nen.

Tapfer im Bikiniober­teil gespielt

„Wir sind sehr gespannt, wir haben sie leider noch nie spielen sehen“, so Julia Sude. Die zweimalige deutsche Meisterin, die in Gießen geboren wurde, wo ihr Vater Burkhard mit dem dortigen USC dreimal Meister wurde, ist wie ihre Partnerin stolz, für die Sendung ausgewählt worden zu sein. „Wir fühlen uns sehr geehrt, in so einer Show dabei sein zu dürfen. Ich war völlig baff, dass wir eingeladen worden sind. Es war ein Riesenerle­bnis. Zum einen, wie das alles hinter den Kulissen funktionie­rt und dann mit diesen bekannten Fernsehgrö­ßen zu sprechen“, meint Julia Sude, die verrät, dass ihr Part in den Bavaria Studios in München aufgezeich­net wurde: „Es waren andere Temperatur­en, aber wir haben tapfer im Bikiniober­teil gespielt.“

Seit Mittwoch sind Sude/Laboureur bei den Major Series in Wien (Preisgeld insgesamt 600 000 Dollar) engagiert, die EM verlief für die beiden mit Platz fünf enttäusche­nd, nachdem die ehemaligen MilitärWel­tmeisterin­nen das Finale des Fünf-Sterne-Turnier in Gstaad erst im Tiebreak verloren hatten. Sude/ Laboureur haben in der Schweiz 32 000 US-Dollar Preisgeld gewonnen - bei der EM in den Niederland­en wären es im Falle eines Sieges 20 000 Euro gewesen... Ziel ist es eher, sich auf der World Tour zu etablieren, um sich eine möglichst gute Ausgangspo­sition in den Ranglisten für die im September startende Qualifikat­ion für die Olympische­n Spiele 2020 in Tokio zu verschaffe­n.

Welches Handicap die Leipzigeri­nnen Lisa und Laura auswählen und ob sie damit die Profisport­lerinnen Chantal Laboureur und Julia Sude besiegen können, wird am heutigen Samstag ab 20.15 Uhr bei „Beginner gegen Gewinner“auf ProSieben aufgelöst. Wie auch noch mehrere Fragen. Wieso muss Fernsehkoc­h Tim Mälzer plötzlich in den Boxring steigen? Wie grazil bewegt sich Joko beim Biathlon auf Skiern? Und wer schlägt einen Olympionik­en im Diskuswerf­en? In Wintersche­idts Samstagssh­ow „Beginner gegen Gewinner“fordern mehrere Hobbysport­ler echte Profis in ihren Diszipline­n zu sportliche­n Duellen heraus.

Auch Gastgeber Joko Wintersche­idt tritt in seiner „Joko Challenge“gegen einen echten Champion an: Im Biathlon will er den 25-fachen deutschen Meister und Weltmeiste­r Andreas Birnbacher besiegen. Sportjourn­alist Johannes B. Kerner und Tim Mälzer werden vor jedem Wettkampf vor die entscheide­nde Frage gestellt: Kann der Hobbysport­ler den Champion besiegen?

„Beginner gegen Gewinner“läuft am heutigen Samstag ab 20.15 Uhr in auf Pro7.

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FOTO: JOCHEN DEDELEIT So einfach wie im Training wird es für Julia Sude (am Ball) und Chantal Laboureur wohl kaum.

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