Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Im Schloss erklingt Kammermusik
Langenargener Schlosskonzerte gehen am Freitag, 10. August, weiter
LANGENARGEN (sz) - Im Abschlussmonat der Sommerkonzertreihe Langenargener Schlosskonzerte gastiert am Freitag, 10. August, 19.30 Uhr, das junge österreichische Atalante Quartett im Schloss Montfort. Auf dem Programm stehen Werke von Haydn, Ingensand und Brahms.
Das Atalante Quartett wurde im Jahr 2014 gegründet und setzt sich aus Musikern zusammen, die allesamt aus Klassen der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst sowie der Universität Mozarteum Salzburg hervorgehen, heißt es in der Vorschau. Demnach sei ihr Zugang zur Kammermusik von individuellen Erfahrungen in der Arbeit mit Mitgliedern des Alban Berg Quartetts, des Hagen Quartetts, des Wiener Streichsextetts sowie Ferenc Rados oder Andras Schiff geprägt.
Vor allem die regelmäßige Arbeit mit Johannes Meissl (Artis Quartett) und Hatto Beyerle habe dem Ensemble wichtige Impulse geliefert. Historisch informiertes Spiel, das Auseinandersetzen mit der großen Tradition des Quartettspiels sind für Julia Kürner, Elisabeth Eber, Thomas Koslowsky und Lisa Kürner mindestens ebenso wichtig wie ein gemeinsam errungener Konsens über die Deutung und Bedeutung dieser Werte in unserer Zeit. Das Quartett gastierte bereits 2016 bei den Langenargener Schlosskonzerten.
Eine musikalische Versöhnung
In diesem Jahr stehen Streichquartette von Joseph Haydn und Johannes Brahms sowie ein eigens für das Atalante Quartett komponiertes Werk von Ingo Ingensand auf dem Programm.
Den Schwerpunkt in Haydns Streichquartett Nr. 79 in D-Dur bildet das dreiteilige Largo. Um dieses ernste, in sorgfältiger melodischer und harmonischer Entwicklung bis hin zum Verlöschen der Melodie gearbeitete Stück legt Haydn mit dem Allegretto, dem Menuetto (Allegro) sowie dem abschließenden Presto leichter gewichtete Sätze.
Anschließend erklingt Ingo Ingensands Werk „Versöhnung“, über das der Komponist selbst gesagt haben soll: „Versöhnung in mehrerlei Hinsicht. Versöhnung unterschiedlicher Stilrichtungen, Versöhnung zwischen U- und E-Musik in dem Glauben an unterhaltsame Ernsthaftigkeit und seriöses Vergnügen sowie eine Balance zwischen Melancholie und Lebensfreude, Anmut und Wehmut über die Flüchtigkeit von Schönheit“, schreibt der Veranstalter.
Nach der Pause folgt Johannes Brahms‘ Streichquartett Nr. 2 in aMoll. Für Brahms war das Quartettkomponieren ein belastendes Unterfangen, heißt es weiter. Sein Schaffen sei von einer ungewöhnlichen Selbstkritik begleitet worden. Nach eigener Aussage hatte er 20 Entwürfe für Streichquartette vernichtet, bevor er 1873, also erst mit 40 Jahren, die beiden schon acht Jahre vorher konzipierten Quartette op. 51 herausgab. Diese waren dann auch von höchstem Niveau und das zweite der beiden ist möglicherweise von noch größerem Reichtum der Erfindungen, gewiss jedoch gelöster und entspannter als das Schwesterwerk op. 51 Nr. 1 c-Moll.
Veranstalter Peter Vogel bietet für interessierte Konzertgäste um 18.45 Uhr eine kostenfreie Programmeinführung an. Weitere Informationen zu den Schlosskonzerten gibt es im Vorverkauf bei der Tourist-Information Langenargen, Telefon 07543 / 93 30 92 oder per E-Mail an touristinfo@langenargen.de. Tickets gibt es für 25, 33 und 38 Euro bei den Reservix-Vorverkaufsstellen und unter www.reservix.de www.langenargener-schlosskonzerte.de