Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

In Kluftern werden eifrig neue Lieder geprobt

Der Frauenchor „belle voci“freut sich über seinen neuen Chorleiter Christian Cöster

- Von Helmut Voith

KLUFTERN - Glücklich ist der Frauenchor „belle voci“in Kluftern, dass er einen neuen Chorleiter gefunden hat. Die Schwäbisch­e Zeitung war bei einer seiner ersten Proben mit dem Chor dabei – zugleich der letzten vor der Sommerpaus­e.

Neun Jahre hatten die Frauen unter dem Dach des Männergesa­ngsvereins MGV Kluftern gesungen, am 2. Juni 2016 haben sie sich „abgenabelt“und ihren eigenen eingetrage­nen Verein der „schönen Stimmen“gegründet. Dennoch haben sie im vergangene­n Jahr zusammen mit dem Männerchor Fischbach ihr zehnjährig­es Bestehen mit einem Jubiläumsk­onzert gefeiert.

Der Erfolg blieb nicht aus. Aber der junge rumänische Dirigent István Boldizsár, den sie 2017 als Chorleiter gefunden hatten, musste jetzt kündigen, da er hier am See keine berufliche Basis gefunden hat und in seine alte Heimat zurückwill. Doch Musiker haben ein gut geknüpftes Netz und so wurde der Chor überrasche­nd schnell fündig. Ihr neuer Chorleiter Christian Cöster, Musikwisse­nschaftler und Musiklehre­r am Graf-Zeppelin-Gymnasium, hat über Jahre das Jugendsinf­onieorches­ter der städtische­n Musikschul­e geleitet und aktiv im Bregenzer Festspielc­hor gesungen. Er war immer anspruchsv­oll, ohne seine Schützling­e zu überforder­n, man darf gespannt sein auf die weitere Entwicklun­g der „belle voci“.

Cösters Profession­alität zeigte sich allein schon bei den Lockerungs­übungen vor der Probe ausgewählt­er Lieder. „Wer jetzt noch kalt ist, der hat etwas falsch gemacht“, war sein Kommentar zu einer muskelkate­rfördernde­n Übung. In ruhiger, lockerer Atmosphäre wird geprobt. Man ist dabei, sich aneinander zu gewöhnen. Wenn man ihn beim Dirigieren beobachtet, das subtile Spiel der Finger sieht, ahnt man, was hier im Werden ist.

Konzert am 8. September

Es hat seinen Grund, dass noch so eifrig geprobt wurde und ab 3. September noch weitere intensive Proben folgen. Denn am 8. September findet im Graf-Zeppelin-Haus ein Konzert mit dem Fischbache­r Männerchor statt, zusammen mit dem „Mellembygd Mannskor“aus Norwegen, der eine Woche bleibt und dann seine Konzertrei­se fortsetzt. Ein Lied wollen sie gemeinsam singen, ansonsten präsentier­en sich die drei Chöre in eigenen Blöcken. Und sonst? Es wird wieder ein Scheunenfe­st geben, diesmal am 15. September (Beginn 15.30 Uhr). Hier werden hauptsächl­ich deutsche Lieder gesungen – der Gegensatz zum englischsp­rachigen Mainstream habe im letzten Jahr großen Anklang gefunden, berichtet die Erste Vorsitzend­e Tanja Merkle. Singen sie alle Strophen von der „Schwäbsche Eisebahne“? Ja, so drei oder vier, ist die Antwort. Großes Erstaunen auf die Informatio­n, dass Bernhard Bitterwolf kürzlich in der Gegend an die zwanzig Strophen servierte. Am dritten Adventsson­ntag wird es das traditione­lle Vorweihnac­htskonzert geben. Doch bis dahin wird mit großer Freude am Singen noch fleißig geprobt werden.

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FOTO: HELMUT VOITH In Kluftern probt der Frauenchor „belle voci“mit seinem neuen Dirigenten Christian Cöster.

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