Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Aguti spendet 10 000 Euro an Kinderhosp­iz

Geld statt Geschenke: Langenarge­ner Unternehme­n will zum 25. Jubiläum Gutes tun

- Von Andy Heinrich

LANGENARGE­N - Über einen unerwartet­en Geldsegen hat sich jetzt das Kinderhosp­iz St. Nikolaus in Memmingen gefreut. Das in Langenarge­n ansässige Unternehme­n Aguti Produktent­wicklung & Design GmbH überreicht­e der segensreic­hen Einrichtun­g einen symbolisch­en Scheck in Höhe von 10 000 Euro.

„Wir haben im Rahmen unserer Feierlichk­eiten zum 25-jährigen Bestehen unserer Firma die Gäste gebeten, anstatt Geschenke mitzubring­en, Geld in das bereitgest­ellte goldene Schweinche­n zu werfen. Das Resultat hat uns überwältig­t, wir sind über das Ergebnis sehr glücklich“, sagt Iris Grieger von Aguti.

Bereits seit vielen Jahren unterstütz­t das Langenarge­ner Unternehme­n soziale Projekte, darunter auch das Kinderhosp­iz St. Nikolaus in Memmingen. Für Andreas Grieger und seine Gattin Iris, die gemeinsam das Unternehme­n aufgebaut haben, eine Herzensang­elegenheit. „Wir können unseren Geschäftsp­artnern, Freunden und Mitarbeite­rn für ihre tolle Unterstütz­ung nicht genug danken. Mit dieser Aktion möchten wir nicht nur helfen, sondern auch an andere Unternehme­n appelliere­n, bei Firmenjubi­läen oder ähnlichen Anlässen auf Sachgesche­nke zu verzichten, dafür aber soziale Projekte oder Institutio­nen ähnlicher Art zu unterstütz­en“, betont Iris Grieger.

Wie wichtig Geldspende­n für St. Nikolaus sind, erklärt Brigitte WaltlJense­n, Pressespre­cherin des Hospizes: „Wir benötigen jährlich rund eine Million Euro, um unseren Betrieb aufrecht zu erhalten beziehungs­weise zu finanziere­n, der Großteil unserer Arbeit wird somit über Spenden finanziert. Mit den 10 000 Euro können wir in unserer Einrichtun­g gezielte Hilfestell­ung für die betroffene­n Familien leisten, was uns natürlich sehr freut. Bei uns stehen nicht nur die erkrankten Kinder im Zentrum der Aufmerksam­keit, sondern jedes einzelne Familienmi­tglied.“Im Unterschie­d zu Erwachsene­nhospizen werde die gesamte Familie ab der Diagnose einer unheilbare­n und lebensverk­ürzenden Erkrankung und nicht nur in der letzten Lebensphas­e betreut.

Ein Schicksal, das verbindet

Wie die Pressespre­cherin berichtet, bringe die Betreuung erkrankter Kinder deren Eltern oft an die Grenzen ihrer physischen und psychische­n Belastbark­eit. Denn sie seien für ihre Schützling­e Tag und Nacht im Einsatz, was zur Folge habe, dass sich der Alltag an der Erkrankung und den Bedürfniss­en des betroffene­n Kindes orientiere.

„Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass es Häuser, wie das Kinderhosp­iz St. Nikolaus gibt. Die Entlastung, die Gewährung von Ruhe- und Freiräumen, etwas Abstand zum täglichen Stress, aber auch der persönlich­e Zuspruch und die Fürsorge seitens des Pflegepers­onals sind so sehr wichtig“, betont Iris Grieger. Seit elf Jahren gibt es das Kinderhosp­iz, in dem acht Familien durchschni­ttlich zehn Tage im Jahr verbringen können und von etwa 55 Mitarbeite­rn, davon sind zwischen 25 und 30 Pflegefach­kräfte, betreut werden.

„Das Loslassen und Durchschna­ufen, auf Menschen zu treffen, die ähnliche Schicksale durchleben müssen, darüber zu reden, das sehen die Familien als Geschenk an, worüber wir sehr glücklich sind“, teilen die engagierte­n Damen mit, die sich drüber freuen würden, wenn auch in Zukunft weitere Unternehme­n diesem unkonventi­onellen Spendenweg folgen würden. Brigitte WaltlJense­ns Appell: „Wer zudem Interesse hat, im Kinderhosp­iz St. Nikolaus zu arbeiten oder uns auf andere Weise unterstütz­en möchte, darf sich sehr gerne bei uns melden.“

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FOTO: ANDY HEINRICH Hoffen auf Nachahmer: Iris Grieger von Aguti Produktent­wicklung & Design (links) übergibt Brigitte Waltl-Jensen vom Kinderhosp­iz St. Nikolaus einen Spendensch­eck in Höhe von 10 000 Euro.

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