Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Das Sortiment wird immer kleiner
Schuhhaus Trapp und Sportgeschäft Baur-Schlegel schließen bald – Sebastian Trapp entdeckt Überraschung
Der Ausverkauf läuft: Baur-Schlegel und Schuhhaus Trapp schließen bald.
FRIEDRICHSHAFEN - Der Ausverkauf bei den beiden Häfler Traditionsgeschäften Schuhhaus Trapp und dem Sportladen Baur-Schlegel läuft mittlerweile seit einigen Wochen. „Es ist immer noch sehr viel los bei uns“, sagt der Inhaber von BaurSchlegel, Walter Ammann. Auch Sebastian Trapp, Inhaber vom Schuhhaus Trapp, ist zufrieden. Sein Schuhhaus wird immer leerer – dabei hat er eine überraschende Entdeckung gemacht.
Der Ausverkauf im Sportgeschäft läuft seit zwei Monaten. „Es zieht immer noch viele Kunden in den Laden. Wir haben noch in allen Sportsegmenten Ware vorrätig“, sagt Ammann. Besonders gut laufen dieSommer- und Wintersportartikel. „Wir freuen uns darüber, dass wir unseren Kunden, die teils schon seit vielen Jahren bei uns einkaufen, noch richtig gute Angebote bieten können, bis wir schließen“, sagt Ammann.
Bis zum 31. August ist das Geschäft noch offiziell geöffnet. „Wenn es dann noch Bedarf gibt, öffnen wir vielleicht noch ein paar Tage, um die Reste zu verkaufen“, sagt Ammann – doch dann ist wirklich Schluss – nach insgesamt 154 Jahren schließt das Sportgeschäft, das Ammann 1966 übernommen hat und bis heute mit Herzblut führt. Doch nun freut er sich auf mehr Zeit für sportliche Ak- tivitäten. „Ich möchte Segeln gehen, Skifahren und Langlaufen“, sagt er. Seine Mitarbeiter seien alle woanders untergekommen. „Das ist eine gute Sache, schließlich haben wir sehr qualifiziertes Personal.“Was mit dem Ladenlokal passiert, wenn Ammann dort fertig ist, dazu sagt er noch nichts. „Wir machen jetzt erst mal
„Es dauert, bis die rund 60 Räume in diesem Gebäude alle leer sind.“Sebastian Trapp, Inhaber Schuhhaus Trapp
den Ausverkauf und dann schauen wir weiter“, sagt er.
Ähnlich bedeckt darüber, was mit seinem Laden passieren wird, wenn sein Ausverkauf rum ist, hält sich Sebastian Trapp. „Ich weiß es noch nicht und wenn ich es wissen würde, würde ich es sagen“, sagt er. Fest steht aber, dass die Familie Trapp auf die Stadtverwaltung zuge- gangen sei, um über die Umnutzung oder einen Abriss des Gebäudes zu sprechen. Das bestätigte eine Sprecherin der Stadt auf Nachfrage bereits vor einigen Wochen.
12 500 Paare sind verkauft
In den kommenden Wochen arbeitet Sebastian Trapp mit seinem Team weiter am Abverkauf. „Wir haben den Ausverkauf mit 15 000 Schuhpaaren begonnen. Nun sind es noch 2500 Paare“, sagt Trapp. Nebenbei verkauft das Team in der oberen Etage auch ausrangierte Möbelstücke, Gläser oder Kassen. „Leider hatte ich bisher nicht so viel Zeit für den Trödel“, sagt Trapp.
Sein Ziel ist es aber, alle Schuhe bis Ende September zu verkaufen. Danach will er sich um seinen Trödel kümmern. „Gut Ding braucht Weile“, sagt Trapp und lacht. „Es dauert, bis die rund 60 Räume in diesem Gebäude alle leer sind“, sagt er. Und dabei passieren immer noch Überraschungen. „Vorhin war ich im Keller und ich habe dort einen Raum gefunden, den ich noch nie vorher gesehen habe“, sagt Trapp, der den Laden an der Friedrichstraße im Jahr 1976 eröffnet hat.