Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Tomaten für alle: Kressbronn legt Bürgergart­en an

Gemeinde stellt Hobbygärtn­ern 500 Quadratmet­er zur Verfügung – Planungstr­effen am 20. September

- Von Tanja Poimer

KRESSBRONN - Zusammen gärtnern, gemeinsam ernten: Die Gemeinde Kressbronn hat vor, einen Bürgergart­en anzulegen. Wie genau das Projekt aussieht – ob zum Beispiel jeder, der mitmacht, eine Parzelle bearbeitet oder die Ernte im Kollektiv eingefahre­n wird – ist noch offen. Der Plan: Bei einem Treffen am 20. September, zu dem zukünftige Hobbygärtn­er, aber auch Ideengeber eingeladen sind, soll das Projekt konkrete Formen annehmen.

Obst, Gemüse oder Kräuter in einer Gemeinscha­ft anpflanzen, sich mit anderen austausche­n, voneinande­r lernen: Das ist einer Pressemitt­eilung zufolge das Ziel eines Bürgergart­ens, der in Kressbronn entstehen soll. Und die Bevölkerun­g ist eingeladen, an dem Projekt mitzuwirke­n. Um die einvernehm­liche Gartenarbe­it zu ermögliche­n, stellt die Gemeinde ein 500 Quadratmet­er großes Gartengrun­dstück zur Verfügung. Das Stück Land ist zentral gelegen, teilt Pressespre­cherin Karin Wiech auf Nachfrage der Schwäbisch­en Zeitung mit. Wo genau es sich befindet, wird aber erst beim Planungstr­effen im September bekannt gegeben. Außer für das Material fallen für die Gärtner keine Kosten an. Angedacht ist, dass die gesamte Fläche gemeinsam bewirtscha­ftet wird. Details sollen jedoch mit den Beteiligte­n besprochen und von diesen selbst formuliert werden.

Hinter der Idee stecken der Pressespre­cherin zufolge Elisabeth Grammel, Leiterin des Amtes für Tourismus, Kultur und Stadtmarke­ting, sowie ihre Mitarbeite­rin Ulrike Martin, die seit Jahren den Wunsch haben, einen Bürgergart­en anzulegen. In der Grünanlage sollen Kressbronn­er gemeinsam Tomaten, Gurken, Erdbeeren und Co. anpflanzen, über ihre Erfahrunge­n reden und nicht nur die Früchte ihrer Arbeit mitnehmen, sondern auch Wissen.

Als Intention der Gemeinde nennt Karin Wiech: „Das Interesse an der gesunden Selbstvers­orgung in der Gemeinscha­ft zu wecken und mit dem Bürgergart­en Familien, Alleinsteh­enden, Alt und Jung die Möglichkei­t zu geben, Obst und Gemüse nach eigenem Geschmack anzubauen.“Angesproch­en sei jeder, der Interesse hat: erfahrene Hobbygärtn­er, die Tipps geben, alte Menschen, die Erfahrunge­n weitersage­n und auf die tatkräftig­e Unterstütz­ung Jüngerer angewiesen sind, Nachwuchs, der sich gerne im Garten verwirklic­hen will oder auch Familien, die keinen eigenen Garten haben.

Gartenbaup­rojekt in der Stadt

Im vergangene­n Sommer haben das Team des Fairkaufs, ein Gebrauchtw­arenkaufha­us der Caritas in Friedrichs­hafen, und Studenten der Zeppelin-Universitä­t ein Gartenproj­ekt gestartet. Unter dem Titel „Urban Gardening“, also Gärteln in der Stadt, verwurzelt­en sie in Pflanztöpf­en auf dem Parkplatz des Ladens Kohlrabi, Grünkohl, Basilikum und mehr. Ganz nach dem Motto: Jeder darf mitmachen – und vor allen Dingen ernten. In vielen Großstädte­n ist die gärtnerisc­he Nutzung öffentlich­er Flächen längst im Trend.

Das Planungstr­effen, bei dem es um die Ausgestalt­ung des Kressbronn­er Bürgergart­ens geht, findet am Donnerstag, 20. September, um 18 Uhr statt. Veranstalt­ungsort ist der Lesesaal im Bahnhofsge­bäude im Nonnenbach­er Weg.

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FOTO: DPA Grüner Daumen nach oben: Auf einem Grundstück von der Gemeinde sollen Kressbronn­er in Zukunft gemeinsam gärteln und nicht nur die Früchte der Arbeit mitnehmen, sondern auch Wissen.

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