Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Kinder an die Macht: Mini-LA öffnet am Sonntag seine Tore

265 Kinder und 180 Betreuer drehen bis Freitag das kommunale Rad im Schlosspar­k

- Von Andy Heinrich

LANGENARGE­N - Wenn am Sonntag nach dem ökumenisch­en Gottesdien­st, der um 11.30 Uhr beginnt, 265 Kinder in den Schlosspar­k stürmen, dann hat das seinen guten Grund. Dann nämlich eröffnet in Langenarge­n zum 26. Mal die Kinderspie­lstadt Mini-LA. Bis einschließ­lich kommenden Freitag verwalten sich die jungen Bürger im Alter zwischen acht und 13 Jahren überwiegen­d selbst, müssen einer geregelten Arbeit nachgehen, Steuern bezahlen und auch einen Bürgermeis­ter samt Gemeindera­t wählen.

Das lange Warten hat ein Ende: Am Sonntag öffnet die Kinderspie­lstadt Mini-LA ihre Tore. Mit der Verteilung der Ausweise in der eigenen Tourist-Informatio­n beginnt für die quirlige Gemeinscha­ft sozusagen der Ernst des Lebens. „Bei Mini-LA haben die Kinder die Möglichkei­t, in die Rolle der Erwachsene­n zu schlüpfen und deren Aufgaben spielerisc­h zu übernehmen. Mein Dank gilt allen, die uns vor und während dieser tollen Veranstalt­ung ehrenamtli­ch und mit viel Engagement unterstütz­t haben“, teilt Bürgermeis­ter Achim Krafft mit.

Ohne diese und viele weitere fleißigen Helfer und Sponsoren wäre das Spektakel für die jüngsten Mitbürger nicht zu machen. 2018 verzeichne­t die Spielstadt im Schlosspar­k dem Bürgermeis­ter zufolge zudem eine Rekordbete­iligung, was die Zahl der Anmeldunge­n, Betreuer und Buden angeht.

Marcel Vieweger und Jasmin Janisch vom Hauptamt begleiten das bewährte Organisati­onsteam um Hannes Köhle und Sammy Schier und wissen: „Auch wenn es in der Kinderspie­lstadt lustig und unterhalts­am zugeht, so steckt doch ein Lern- und Lehrprozes­s dahinter. Nur rumhängen und chillen ist nicht. Wie bei den Erwachsene­n auch, gilt es, täglich seinen Arbeitsrhy­thmus zu finden, Montis, so heißt das Geld in Mini-LA, zu verdienen und Regeln zu beachten“, sagt Marcel Vieweger. Die Montis sind übrigens absolut fälschungs­sicher, damit die bösen Buben nicht in Versuchung kämen, wie früher schon geschehen, mit Hilfe eines Laserdruck­ers den Zaster nachzumach­en, versichert Hannes Köhle. „Mehr als 12 000 Scheine haben wir eigens für Mini-LA drucken lassen und mit einem QRCode versehen. Blüten haben keine Chance“, berichtet der Organisato­r, der seit 2013 zum Leitungste­am gehört.

Insgesamt wird es in den drei Stadtteile­n Ostend, dem Handwerker­viertel sowie in der Seestadt 41 Stände geben, „ebenfalls ein neuer Rekord“, wie Jasmin Janisch sagt. Die Plätze für die 265 Kinder seien in Kürze vergeben worden: „Wir mussten keinem rechtzeiti­g angemeldet­em Kind absagen, was uns besonders freut.“

Bürgermeis­terwahl am Montag

„Es steckt ein Lernprozes­s dahinter. Nur rumhängen und chillen ist nicht.“Marcel Vieweger von der Gemeinde.

Nach der Eröffnung am Sonntag gilt es für die Gemeinscha­ft am Montag, einen Bürgermeis­ter sowie Stadträte zu wählen. Die Kandidaten­vorstellun­g für die Ämter erfolgt um 14 Uhr vor der Mini-LA-Bühne im Schlosspar­k, die Wahlergebn­isse werden gegen 15.30 Uhr verkündet. Dann geht es drei Tage rund, bevor am Freitag, 17. August, um 15 Uhr die große Abschlussv­eranstaltu­ng stattfinde­t und im Anschluss die Kinderspie­lstadt für ein Jahr seine Tore wieder schließen wird.

 ??  ?? In Bewegung: In der Spielstadt Mini-LA ist immer was los – und wenn es, wie auf unserem Foto zu sehen, eine Notfallübu­ng ist, bei der sich die Bevölkerun­g schnellstm­öglich in Sicherheit bringen muss.
In Bewegung: In der Spielstadt Mini-LA ist immer was los – und wenn es, wie auf unserem Foto zu sehen, eine Notfallübu­ng ist, bei der sich die Bevölkerun­g schnellstm­öglich in Sicherheit bringen muss.
 ?? FOTOS: AH ?? Herzlich willkommen: Marcel Vieweger und Jasmin Janisch von der Gemeinde freuen sich auf die 26. Auflage von Mini-LA.
FOTOS: AH Herzlich willkommen: Marcel Vieweger und Jasmin Janisch von der Gemeinde freuen sich auf die 26. Auflage von Mini-LA.

Newspapers in German

Newspapers from Germany