Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Die Ufer vom Müll befreien
Rhine-Clean-Up-Day am 15. September auch am Bodensee-Ufer
FRIEDRICHSHAFEN - Bisher haben die Initiatoren des Rhine-Clean-UpDays, bei dem die Rhein-Ufer von der Quelle bis zur Mündung von Müll befreit werden sollen, nur über örtliche Medien und das Internet für ihre Aktion geworben. Und doch sind schon 15 Städte an der Aktion beteiligt und unterstützen die Sammelaktion durch Bereitstellung der eigenen Müllentsorgung.
In diesen Tagen werden dann auch per Post und E-Mail die Anliegerstädte des Rheinufers in allen angrenzenden Ländern zur Mithilfe aufgefordert. Mit dabei sind bisher Rotterdam, Utrecht, Arnheim, Lek En Linge, Emmerich, Wesel, Duisburg, Düsseldorf, Köln, Bonn, Bingen, Wiesbaden, Konstanz, Basel und Berlingen. Das sind nach Aussagen von Joachim Umbach, einem der Initiatoren der Aktion, schon sehr viele beteiligte Städte. Potenzial aber ist da sicher noch nach oben vorhanden.
Immerhin fließen „jährlich 100 Millionen Kilo Müll über den Rhein in die Nordsee“, sagt Joachim Umbach. Und da ist der am Ufer liegende Müll noch nicht dabei. Genau der aber soll jetzt eingesammelt werden.
Auf den 1233 Kilometern, die der Rhein von der Quelle in der Schweiz bis zur Mündung in den Niederlanden misst, sollen am 15. September Freiwillige an den Ufern den Müll aufsammeln.
Die Idee kommt aus Düsseldorf
Entstanden ist die Idee aus dem „Dreck-Weg-Tag“, der in Düsseldorf einmal im Jahr rund 5000 Menschen an den Rhein und auf die Straßen holt, um Müll aufzusammeln. Vier Akteure, die alle aus der Kommunikationsbranche kommen – Joachim Umbach war zuletzt Chefredakteur der Schwäbischen Zeitung – haben sich zusammengefunden und aus der Einzelaktion die Idee entwickelt, mit dem Rhine-Clean-Up-Day eine nachhaltige Aktion zu starten, die sich auch in den Folgejahren verselbstständigen und regelmäßig stattfinden könnte. Die Aktion am 15. September ist nun so angelegt, dass jeder mitmachen kann, egal ob als Vereinsmitglied, Initiative oder Einzelperson. Es geht darum, Müll zu sammeln. Und damit die ehrenamtlichen Umweltschützer am Ende des Tages nicht mit ihren gesammelten Müllsäcken dastehen, sind die Müllentsorger entlang des Rheins um Unterstützung gebeten worden.
Insofern beteiligen sich Städte an der Aktion, stellen Müllsäcke, Einweghandschuhe und Müllgreifer zur Verfügung. Die örtliche Müllabfuhr holt nach Abschluss der Sammelaktion die Säcke ab und entsorgt sie, wie Joachim Umbach, Mitinitiator des Rhine-Clean-Up-Days es sich gehört. Die Arbeit der Initiatoren besteht darin, die Koordination zwischen den freiwilligen Helfern vor Ort und den Müllentsorgern herzustellen oder anzustoßen. „Vielfach haben sich bereits in den sozialen Medien Netzwerke gebildet oder Facebookgruppen gebildet, die sich ihrerseits organisieren“, sagt Joachim Umbach. Und genau das ist auch so gewollt.
Im ersten Schritt haben die Düsseldorfer sich an die Medienhäuser entlang des Rheins gewandt und von dort durchweg positive Rückmeldungen erhalten. In einem jetzt folgenden Schritt werden die anderen Städte angeschrieben, damit auch sie den Helfern an den Ufern unter die Arme greifen. Auch Landkreise sind da gefragt, wenn, wie im Bodenseekreis, die Müllentsorgung über eben die Landkreise organisiert wird.
Auch aus Friedrichshafen und Langenargen haben sich bereits einige Helfer gemeldet. Es dürfen noch mehr werden.
„Pro Jahr fließen 100 Millionen Kilo Müll über den Rhein in die Nordsee.“
Infos für Teilnehmer unter ●» www.rhinecleanup.org
oder via E-Mail ●» info@rhinecleanup.org