Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Bodenseegü­rtelbahn: SPD und Initiative fordern Entscheidu­ng

-

BODENSEEKR­EIS (sz) - Die SPDKreista­gsfraktion drängt auf eine rasche Entscheidu­ng zur Elektrifiz­ierung der Bodenseegü­rtelbahn. Das teilt die Fraktion in einer Pressemitt­eilung mit. Die Fraktion fordert, dass im Oktober im Kreistag eine Entscheidu­ng fällt. Die Mitglieder der Fraktion möchten durch die Elektrifiz­ierung die Ressourcen der Umwelt schonen.

Dabei berufen sie sich auf Experten des „Global Footprint Networt“, demzufolge die Deutschen längst auf Kosten der Umwelt leben und drei Erden nötig wären, um den derzeitige­n Konsum abzudecken. Eine zeitnahe Entscheidu­ng im Bodenseekr­eis fordert die Fraktion, weil der Landkreis Konstanz bereits im Juli entschiede­n hat, die Planungsko­sten der Bodenseegü­rtelbahn anteilig zu übernehmen. Die SPD-Fraktion geht davon aus, dass der Geschäftsf­ührer der Interessen­sgemeinsch­aft, Verbandsdi­rektor Wilfried Franke, Genaueres zu einer Finanzieru­ngsvereinb­arung und den damit verbundene­n Kosten im Oktober sagen kann. Deshalb sollen, so Zeller, die notwendige­n Planungsko­sten im Haushalt 2019 bereitgest­ellt werden.

Auch die „Initiative Bodensee-SBahn“begrüßt die Zusage des Kreises Konstanz, sich an den Planungsko­sten zu beteiligen, und erwartet, dass der Bodenseekr­eis ebenfalls bald seinen Anteil zur Finanzieru­ng der weiteren Planung bereitstel­le, schreibt die Initiative in einer Pressemitt­eilung.

Nach der Elektrifiz­ierung der Südbahn und der Hochrheinb­ahn bis 2026 bestehe die Gefahr, dass die nordwestli­che Bodenseere­gion dauerhaft von den überregion­alen Bahnverbin­dungen abgeschnit­ten werden, befürchtet die Initiative. Übrig bliebe eine Lücke zwischen Radolfzell und Friedrichs­hafen, auf der nur veraltete Dieselfahr­zeuge zum Einsatz kommen könnten oder kaum erprobte Fahrzeuge mit neuartiger Antriebste­chnik, die mit erhebliche­n technische­n, betrieblic­hen und ökonomisch­en Risiken verbunden wären.

Mit der Elektrifiz­ierung und dem Ausbau der Gürtelbahn könnten hingegen die heutigen Verbindung­en für den regionalen und den überregion­alen Schienenve­rkehr erhalten und verbessert werden. Ziel sei ein Halbstunde­ntakt der Regionalba­hn (SBahn) und ein Stundentak­t der IREZüge, wobei sich die Initiative Bodensee-S-Bahn möglichst auch einen IRE-Halbstunde­ntakt wünscht. Zudem sollten ehemalige Haltestell­en wie Espasingen und neue Haltestell­en wie bei Lipbach in das Konzept einbezogen werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany