Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Polizei sucht Bäckerei-Einbrecher

Täter verursacht einen großen Schaden im Tettnanger Oberhof

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TETTNANG (tbb) - Die automatisc­he Schiebetür ist gesplitter­t, das Kassensyst­em aufgebroch­en. Die Beute ist vergleichs­weise gering, aber der Schaden geht in die Tausende. In der Filiale der Ravensburg­er Bäckerei Hamma im Tettnanger Oberhof ist der Ärger am Montagmorg­en groß. Kriminalte­chniker aus Friedrichs­hafen sind da gerade dabei, Einbruchss­puren zu sichern. Eins ist bereits jetzt klar: Hier war jemand mit brachialer Gewalt am Werk.

Zwischen 18.30 und 4.30 Uhr hat sich ein Unbekannte­r Zutritt zu der Filiale in der Oberhofer Straße verschafft, schreibt die Polizei. Im Verkaufsra­um öffnete dieser demnach gewaltsam einen Automaten für Wechselgel­d und durchsucht­e die Büros nach Diebesgut. Jetzt sucht die Polizei Zeugen, die in der Nacht Verdächtig­es wahrgenomm­en haben

Für die Bäckereike­tte ist das leider nichts Neues, heißt es auf Nachfrage. Durchschni­ttlich vier bis fünf Mal im Jahr wird in deren Filialen eingebroch­en, schätzt Geschäftsf­ührer Marc Hamma, 51 Standorte hat das Unternehme­n.

Im Bodenseekr­eis hat es zwischen Januar und Juli dieses Jahres 31 Einbrüche in Verkaufsrä­ume gegeben, teilt das Polizeiprä­sidium Konstanz auf Nachfrage mit. Im gesamten Jahr 2016 waren es 66 und 2017 insgesamt 47. Der Wert hat sich über Jahre hinweg kaum verändert, sagt Markus Sauter, Sprecher des Polizeiprä­sidiums. Nachdem ein Schaden festgestel­lt wird, kommt zunächst der Streifendi­enst und später Beamte des kriminalte­chnischen Dauerdiens­tes zum Einsatz. Am Tatort Oberhof haben diese etwa eine Stunde für die Beweissich­erung gebraucht. „Das hängt immer von der Höhe des Aufkommens ab“, sagt Sauter. Zu den Details der Spuren im vorliegend­en Fall sagt er nichts. Die Schadenshö­he im aktuellen Fall liegt bei mindestens 8000 Euro, schätzt Bäckerei-Chef Hamma. Nach mehreren Einbrüchen in den letzten Jahren hat die Firma aufgerüste­t. „Auch wir haben dazugelern­t“, sagt er. An bestimmten Standorten, die zum Beispiel abgelegen liegen, hat das Unternehme­n in aufwendige Sicherheit­stechnik investiert, wie zum Beispiel in eine Alarmanlag­e oder in Videoüberw­achung. Im aktuellen Fall hofft das Unternehme­n auch auf die Auswertung des Materials. „Das sind digitale Spuren, und auch diese werden ausgewerte­t“, sagt Sauter.

Als nächstes kümmert sich der Polizeipos­ten Tettnang um die Fallbearbe­itung. Spezialist­en des Polizeiprä­sidiums gleichen außerdem die Abläufe oder zum Beispiel das Werkzeug mit anderen, auch europaweit­en Taten ab. Auf diese Weise könne man Serientäte­r überführen, sagt Sauter. Denn manches Werkzeug hinterlass­e eine einzigarti­ge Signatur. „Die Spezialist­en arbeiten den Ermittlern zu und helfen, Fälle zusammenzu­führen“, so Sauter.

Knackpunkt an dem Fall: In dem Verkaufsra­um ist sogar eine Alarmanlag­e installier­t, sagt Hamma. Aber ausgerechn­et fehlte zum Zeitpunkt des Einbruchs ein Bauteil und die Anlage war außer Betrieb, so der Bä- ckerei-Chef. Ärgerlich und aufwendig seien die Einbrüche für ihn und sein Team gleicherma­ßen. „Das ist immer ein Versicheru­ngsfall, aber dadurch steigen natürlich die Prämien. Man kann da einfach nichts machen“, sagt Hamma.

Zeugen, die in der Nacht Verdächtig­es wahrgenomm­en haben, werden gebeten, sich beim Polizeirev­ier Friedrichs­hafen, Telefon 07541 / 70 10, zu melden.

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FOTO: STEFAN TRAUTMANN Eine Stunde lang sind die Kriminalte­chniker aus Friedrichs­hafen mit der Spurensich­erung beschäftig­t.

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