Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Freie Parkplätze für Kunden
Neue Regelung für Kurzzeitparken verdrängt Dauerparker aus der Markdorfer Innenstadt
Blaue Zone in Markdorf führt zum gewünschten Effekt.
MARKDORF - Die Blaue Zone in der Markdorfer Innenstadt scheint den erwünschten Effekt zu haben. Seit dort im Juli die Höchstparkdauer von zwei Stunden eingeführt wurde, gibt es in der Innenstadt mehr freie Parkplätze. „Die Regelung hat sich bisher aus meiner Sicht sehr bewährt“, sagt Jürgen Hess, Leiter des Ordnungsamts.
Bereits nach wenigen Wochen lasse sich beobachten, dass es in der Innenstadt tagsüber mehr freie Parkplätze gebe. Vor allem im Bereich des Marktplatzes seien bisher viele Dauerparker gestanden. „Dort findet man jetzt eigentlich immer einen freien Parkplatz“, sagt er. Genauso sei es auch in den Parkhäusern in der Poststraße, in der Biberacherhofstraße und unterm Bischofsschloss, von denen ein Teil der Parkflächen in die Blaue Zone aufgenommen wurden. „Kunden, die in Markdorf etwas erledigen wollen, haben es jetzt viel leichter, einen Parkplatz zu finden und müssen vorher nicht mehr lange suchen“, sagt Hess. „Unser wichtigstes Ziel war es, Dauerparker aus der Innenstadt zu verdrängen und so Platz für Kunden freizuhalten. Es scheint, als hätten wir dieses Ziel mit der Regelung erreicht.“
Manche vergessen Parkscheibe
Was allerdings noch nicht perfekt funktioniere, sei, dass alle Fahrer eine Parkscheibe hinter die Windschutzscheibe legen. Doch wenn ein Auto keine Parkscheibe hat, sei das nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass es sich um einen Dauerparker handelt. „Solch geringfügige Verstöße bestrafen wir momentan aber nicht, obwohl wir streng genommen ab Verlassen des Autos ein Verwarnungsgeld von zehn Euro verhängen könnten“, sagt Hess. „Dauerparker und Wiederholungstäter müssen aber schon mit einem Strafzettel rechnen.“
Einem Auto sei es nicht anzusehen, ob es eben erst abgestellt wurde oder schon den ganzen Tag dort steht. Deshalb liege es am Ermessen des Mitarbeiters des Ordnungsamts, ob ein Fahrer zahlen muss. Der Kontrolleur sei in der Innenstadt unterwegs und beobachte, ob die Regelung eingehalten wird. „Ihm fällt es schon auf, wenn Autos den ganzen Tag dort geparkt werden“, sagt Hess. Doch das sei momentan eigentlich kaum der Fall. Vielmehr mache er die Beobachtung, dass sich die Fahrer im Großen und Ganzen an die Regelung halten.
Scheinbar wirkt sich die Blaue Zone auch weniger gravierend für die Arbeitnehmer aus, die in der Innenstadt beschäftigt sind, als befürchtet. „An der Weinsteige oder auf dem Parkplatz unterhalb des Rathauses sind vormittags oft noch mehrere Parkplätze frei“, sagt Hess. „Offenbar haben sie andere Lösungen gefunden.“Denkbar sei aber, dass während des Sommers viele, die bisher mit dem Auto zur Arbeit gefahren sind, momentan das Fahrrad benutzen. Es werde sich zeigen, wie sich die Situation im Winter entwickle. „Es könnte schon sein, dass sich dann der der Druck auf die Parkplätze wieder erhöht“, sagt er.