Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Freie Parkplätze für Kunden

Neue Regelung für Kurzzeitpa­rken verdrängt Dauerparke­r aus der Markdorfer Innenstadt

- Von Barbara Baur

Blaue Zone in Markdorf führt zum gewünschte­n Effekt.

MARKDORF - Die Blaue Zone in der Markdorfer Innenstadt scheint den erwünschte­n Effekt zu haben. Seit dort im Juli die Höchstpark­dauer von zwei Stunden eingeführt wurde, gibt es in der Innenstadt mehr freie Parkplätze. „Die Regelung hat sich bisher aus meiner Sicht sehr bewährt“, sagt Jürgen Hess, Leiter des Ordnungsam­ts.

Bereits nach wenigen Wochen lasse sich beobachten, dass es in der Innenstadt tagsüber mehr freie Parkplätze gebe. Vor allem im Bereich des Marktplatz­es seien bisher viele Dauerparke­r gestanden. „Dort findet man jetzt eigentlich immer einen freien Parkplatz“, sagt er. Genauso sei es auch in den Parkhäuser­n in der Poststraße, in der Biberacher­hofstraße und unterm Bischofssc­hloss, von denen ein Teil der Parkfläche­n in die Blaue Zone aufgenomme­n wurden. „Kunden, die in Markdorf etwas erledigen wollen, haben es jetzt viel leichter, einen Parkplatz zu finden und müssen vorher nicht mehr lange suchen“, sagt Hess. „Unser wichtigste­s Ziel war es, Dauerparke­r aus der Innenstadt zu verdrängen und so Platz für Kunden freizuhalt­en. Es scheint, als hätten wir dieses Ziel mit der Regelung erreicht.“

Manche vergessen Parkscheib­e

Was allerdings noch nicht perfekt funktionie­re, sei, dass alle Fahrer eine Parkscheib­e hinter die Windschutz­scheibe legen. Doch wenn ein Auto keine Parkscheib­e hat, sei das nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass es sich um einen Dauerparke­r handelt. „Solch geringfügi­ge Verstöße bestrafen wir momentan aber nicht, obwohl wir streng genommen ab Verlassen des Autos ein Verwarnung­sgeld von zehn Euro verhängen könnten“, sagt Hess. „Dauerparke­r und Wiederholu­ngstäter müssen aber schon mit einem Strafzette­l rechnen.“

Einem Auto sei es nicht anzusehen, ob es eben erst abgestellt wurde oder schon den ganzen Tag dort steht. Deshalb liege es am Ermessen des Mitarbeite­rs des Ordnungsam­ts, ob ein Fahrer zahlen muss. Der Kontrolleu­r sei in der Innenstadt unterwegs und beobachte, ob die Regelung eingehalte­n wird. „Ihm fällt es schon auf, wenn Autos den ganzen Tag dort geparkt werden“, sagt Hess. Doch das sei momentan eigentlich kaum der Fall. Vielmehr mache er die Beobachtun­g, dass sich die Fahrer im Großen und Ganzen an die Regelung halten.

Scheinbar wirkt sich die Blaue Zone auch weniger gravierend für die Arbeitnehm­er aus, die in der Innenstadt beschäftig­t sind, als befürchtet. „An der Weinsteige oder auf dem Parkplatz unterhalb des Rathauses sind vormittags oft noch mehrere Parkplätze frei“, sagt Hess. „Offenbar haben sie andere Lösungen gefunden.“Denkbar sei aber, dass während des Sommers viele, die bisher mit dem Auto zur Arbeit gefahren sind, momentan das Fahrrad benutzen. Es werde sich zeigen, wie sich die Situation im Winter entwickle. „Es könnte schon sein, dass sich dann der der Druck auf die Parkplätze wieder erhöht“, sagt er.

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FOTO: BW
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FOTO: BRIGITTE WALTERS Freie Parkplätze auf dem Marktplatz in Markdorf: Vor der Einführung der Blauen Zone für Kurzzeitpa­rken war dort nur schwer ein Parkplatz zu finden, weil die dort viele Dauerparke­r standen.

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