Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
„Rucksack“-Mütter lernen voneinander
Allmannsweiler Gruppe beschließt Kindergartenjahr – Nach den Ferien geht es weiter
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Fröhliches Treiben im Familientreff Wiggenhausen-Süd: Die Mütter der „Rucksack“-Gruppe aus dem Kindergarten Allmannsweiler feiern den Abschluss des Kindergartenjahrs. Die zehn Frauen mit Migrationshintergrund haben sich regelmäßig mit Stadtteilmutter Melek Öztürk getroffen, um sich auszutauschen sowie Erziehungsund Alltagsfragen oder auch andere Themen zu besprechen.
„Die Treffen haben uns Spaß gemacht, wir haben viel gelernt und auch neue Freundschaften geschlossen“, ist der Tenor. Was inhaltlich in der Gruppe vermittelt worden sei, hätten sie direkt in das Familienleben einbringen können. Ihre Gruppe ist laut Pressemitteilung eine von aktuell zehn „Rucksack KiTa“-Gruppen in Friedrichshafen. Darüber hinaus gibt es sechs „Mach dich stark“Gruppen mit zwei Vätergruppen sowie zwei „Griffbereit-Gruppen“und fünf „Rucksack Schule“-Gruppen.
Eltern aktiv miteinbeziehen
Mit „Rucksack“(Kindergarten und Grundschule), „Mach dich stark“(Kinder ab sechs Monaten) und „Griffbereit“(Kinder von null bis drei Jahren) engagiert sich die Caritas Bodensee-Oberschwaben mit Unterstützung der Stadt Friedrichshafen seit vielen Jahren für eine frühzeitige Chancen- und Bildungsgerechtigkeit von Kindern. Die Angebote greifen in verschiedenen Altersphasen und ermöglichen eine durchgängige Sprachbildung. Eltern, Kinder, Kindertagesstätten, Familienzentren und Schulen sind an der Umsetzung der Angebote beteiligt, heißt es.
Die Caritas setze bewusst auf ein Beteiligungskonzept, das Eltern aktiv miteinbeziehe und die Kompetenzen von muttersprachlichen Multiplikatoren aufgreife, berichtet Caritas-Sprachförderungs- und Elternbildungskoordinatorin Magdalena Hriny, die an diesem Tag TeilnahmeZertifikate an die „Rucksack“-Mütter verteilt. Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen werden geschult, aktiv an den Programmen beteiligt und von pädagogischen Caritas-Fachkräften betreut.
„Gleichzeitig vernetzen wir die Angebote mit Partnern in der Region und bieten Möglichkeiten in der Weiterbildung und Schulung von Fachkräften an, um Kompetenzen auf unterschiedlichen Ebenen zu stärken“, sagt Magdalena Hriny. Ziel der Sprachförderarbeit sei es vor allem, die Mutter- und Zweit- sowie Mehrsprachenkompetenz der Kinder sowie die Elternkompetenzen zu fördern.
Beteiligung und Befähigung
Die Stadt Friedrichshafen habe sich von Anfang an für eine frühzeitige Integration eingesetzt und ihre Unterstützung zugesagt, sagt Ute Degreif, Leiterin des Familientreffs Wiggenhausen-Süd. Man schätze die Zusammenarbeit mit der Caritas sehr und sei vom Erfolg der Sprachförderangebote überzeugt. Und auch Sabrina Stark, Pädagogische Leitung des Kindergartens Allmannsweiler, ist froh, dass es die Sprachförderangebote gibt. „Die Programme sind niederschwellig, setzen auf die Beteiligung und Befähigung aller Akteure und kommen gut an.“