Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
CSU fordert ein Ausbaggern des Kleinen Sees
Wassersportler können dort bei niedrigem Wasserstand kaum trainieren
LINDAU - Die Stadt soll bei zuständigen Stellen mit Nachdruck darauf drängen, dass der Kleine See wieder ausgebaggert wird. Das fordert der Vorstand der Lindauer CSU mit markigen Worten. Bei niedrigem Wasserstand wie in diesem Jahr könnten Ruderer und Kanuten dort kaum trainieren. Außerdem schade das Bild des Gewässers dem Tourismus.
„Der Kleine See müsste dringend ausgebaggert und in der Folge regelmäßig außerhalb der Laichzeit gemäht werden“, schreibt Lindaus CSU-Vorsitzender David Graf in einer Pressemitteilung. 50 Jahre nach der großen Ausbaggeraktion, bei der auf der Hinteren Insel das Gelände des heutigen Seeparkplatzes aus Schlamm des Kleinen Sees aufgeschwemmt wurde, hält die CSU das erneut für nötig.
Graf räumt ein, dass dies sehr teuer würde, das sei aber kein Grund fürs derzeitige Nichtstun: „Dass hierzu finanzielle Mittel notwendig sind, ist selbstredend, aber als bayerisches Gewässer von hohem touristischem Interesse lässt sich bestimmt ein dazu passender gefüllter Topf finden, um einen Teil der Kosten zu tragen“, schreibt Graf und fordert Stadtverwaltung und die Lindau Tourismus und Kongress GmbH zum Handeln auf. Die Verwaltung solle in Abstimmung mit dem Landratsamt eine Lösung suchen: „Ein Ansatz könnte ein Runder Tisch mit den Beteiligten sein.“
Die CSU hält das Ausbaggern des Kleinen Sees „im Interesse der Lindauer Wassersportler, Sportfischer und Bootsvermieter, der Schwimmer und der Badenden, der Urlauber, Kongressteilnehmer und der Tagestouristen“für geboten. Doch die Verantwortlichen beachteten das Problem „nicht genügend“.
Dass die Stadt bisher Jahr für Jahr das Seegras mähen lässt und regelmäßig den Bereich vor dem Ruderclub und dem dortigen Durchlass durch den Bahndamm ausbaggern lässt – zuletzt vor gut vier Jahren – reicht der CSU offenbar nicht. Graf fordert ein großes Ausbaggern des
gesamten Kleinen Sees. Damit liegt er auf einer Linie mit Stadtrat Hermann Kreitmeir (BU), der seit Jahren davor warnt, dass die Strömung sich
in Folge geändert habe und der Kleine See zu verschlammen drohe. Er sieht darin eine Folge des Bahndamms.
Die CSU warnt nun davor, dass der Kleine See zwischen Seebrücke und Eisenbahndamm von Jahr zu Jahr mehr verlande. Hinzu komme das wuchernde Seegras, das vor allem beim niedrigen Wasserstand in diesem Jahr störend auffalle. „Die dort angesiedelten Clubs der Ruderer und der Kanuten mit über 600 Mitgliedern werden dadurch erheblich in der Ausübung ihres Sports im Allgemeinen und dem Training für Regatten und Meisterschaften extremst beeinträchtigt“, klagt Graf. Nach Appellen um Hilfe habe die Stadt „lediglich eine gut gemeinte, aber wirkungslose Aktion mit einem für dieses Problem vollkommen falschen Schwimmgerät unternommen“. Graf hebt auch die Folgewirkung hervor: „Ganz abgesehen von den Einschränkungen der Wassersportler, muss man bedenken, dass der Anblick der Seegrasfelder mit darin verfangenem Schwemmholz, Abfall und Plastikflaschen nicht das Bild eines einladenden bayerischen Bodensees macht und niemand auf die Idee käme, in diese optische Kloake zu steigen.“