Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Es läuft noch nicht rund beim Favoriten
Fußball-Kreisliga A2: SpVgg Lindau kommt zum Saisonstart über ein Remis nicht hinaus
LINDAU - Für die Spielvereinigung Lindau hätte es zum Auftakt der neuen Spielzeit schlimmer kommen können, zufriedenstellend war das Ergebnis für SpVgg-Spielertrainer Marco Mayer allerdings nicht. Nach dem frühen Pokal-Aus und Niederlagen in Testspielen holte die Mannschaft von am Sonntagnachmittag im Derby der Fußball-Kreisliga A2 gegen die SGM Hege/Nonnenhorn/ Bodolz nur ein 2:2. Für Marco Mayer war es eine erste Standortbestimmung unter Härtebedingungen, für SGM-Coach Thomas Kristen ein prestigeträchtiger Punkt gegen einen der heißen Titelanwärter.
„Wir wussten, dass da ein harter Gegner kommt“, so Marco Mayer nach der Partie vor rund 130 Zuschauern auf dem Fußballplatz der TSG Lindau-Zech. Die Besucher sahen ein Gästeteam, welches – wie schon im Bezirkspokalwettbewerb – mit Stefan Philipp, Johannes Enderle und Felix Eisenbach eine Dreier-Abwehrkette bildet und die Position sechs mit Markus Rösler und Steffen Immler doppelt belegte. Die Strategie von Kristen war klar: In der eigenen Hälfte die Räume eng machen, um den gefährlichen Offensivspielern der SpVgg – allen voran Marco Mayer, Musa Gaye und Antonio Paturzo möglichst wenig Anspielmöglichkeiten zu bieten.
Das gelang über 90 Minuten nicht immer, doch hielt das SGM-Abwehrbollwerk in zahlreichen kritischen Situationen unterm Strich gut dagegen. Mehr noch: Die Mannen von Kristen gingen nach einer knappen Viertelstunde durch einen Strafstoß, den Philipp flach ins Eck unterbrachte, in Führung (12.). Vorangegangen war eine diskussionswürdiges Situation: Im Zweikampf gegen SpVgg-Innenverteidiger Nikolaos Misios, fiel Yannick Glaser im Lindauer Sechzehner. Der Unparteiische zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt.
Nach einer guten Viertelstunde begann die stärkste Phase der Spielvereinigung während des gesamten Verlaufs. Teils flüssige Kombinationen, schnelles Umschaltspiel und ein ungemein antrittsschneller Gaye, der ein ums andere Mal seine Gegenspieler schwindlig spielte, ließen das Können der Mannschaft aufblitzen. Die Folge: Erst glich Gaye durch einen Schuss aus halbrechter Position aus, sieben Minuten später tauchte Paturzo an der linken Häflte des Strafraums aus und markierte das 2:1. Was folgte, waren hochkarätige Chancen fast im Minutentakt. „Hier hätten wir zwei Treffer nachlegen müssen, dann wären wir durch gewesen“, befand Mayer.
Sonntagsschuss von Glaser
Doch gab sich Hege/Nonnenhorn/ Bodolz nie auf und kam zurück - und wie: Als Timo Kiefer kurz vor der Halbzeitpause in Nähe der Lindauer Strafraumlinie in zentraler Position gefoult wurde, ließ der Unparteiische den Vorteil gelten. Glaser, in Ballbesitz, fackelte nicht lange und drosch das Spielgerät zum 2:2 der Gäste unter die Latte. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft und freue mich über den Punkt“, sagte ein erleichterter Thomas Kristen, der die „individuelle Qualität“der SpVggZugänge anerkannte, sich jedoch zugleich darüber freute, dass seine Taktik halbwegs aufgegangen war.
Und Marco Mayer? Der setzt auf Zeit, verwies auf die noch fehlende Abstimmung innerhalb der Mannschaft, den urlaubs- und verletzungsbedingt nicht kompletten Kader und auf die schwierige Vorbereitung. Und er kritisierte die Elfmeter-Entscheidung des Schiedsrichters, weshalb man dem 0:1-Rückstand hinterherlaufen musste. Gute Chancen, das Spiel in der zweiten Halbzeit für sich zu entscheiden, hatte im bayerischen A2-Derby beide Kontrahenten noch.