Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Der VfB durchschaut die Falle und spielt defensiv
Fußball-Landesliga: Friedrichshafen zeigt beim 2:1 gegen Berg eine starke Abwehrleistung
FRIEDRICHSHAFEN - Die 403 Zuschauer im Zeppelinstadion haben am Freitagabend kein Spitzenspiel zum Auftakt der Fußball-Landesligasaison 2018/2019 gesehen. Dazu gab es zu wenige Höhepunkte zwischen dem VfB Friedrichshafen und dem TSV Berg. Der Grund: Die Häfler tappten bei ihrem 2:1-Sieg in keine Falle hinein und boten den Gästen kaum Räume zum entfalten.
Bergs Trainer Oliver Ofentausek weilte am Samstag in Ulm beim DFBPokal. Er sah einen 2:1-Sieg des Regionalligisten gegen den Titelverteidiger Eintracht Frankfurt. Vielleicht dachte er während der 90 Minuten an das Spiel seiner Mannschaft im Zeppelinstadion. Der Favorit strauchelte am Freitag und am Samstag. Die Niederlage der Eintracht kommentierte er nicht, aber der verpatzte Auftakt seiner Mannschaft wirkte noch nach. „Wenn eine Mannschaft mit Mann und Maus verteidigt, dann ist es schwer, Räume zu finden“, sagte der Berger Trainer. „In den ersten 45 Minuten haben wir nicht das gezeigt, was wir können. Danach schon, aber wir haben die Partie nicht mehr gedreht.“
Die Stärken des TSV sind genaues Passspiel nach vorne, das schnelle Überbrücken des Mittelfelds und das eiskalte Ausnutzen der Torchancen. In Hälfte eins gab es nur eine einzige. Andreas Kalteis fand seinen Meister in VfB-Torhüter Heiko Holzbaur. Und dann geschah das, was immer passiert: „Wir haben leichtfertig Bälle vertändelt und zwei Tore kassiert. Das war völlig unnötig“, meinte Ofentausek. Daniel Di Leo (22.) und Sascha Hohmann (32.) trafen für den VfB. Total zufrieden war dagegen VfB-Spielertrainer Daniel Di Leo nach dem ersten Saisonsieg. „Wer gegen Berg versucht mitzuspielen, der verliert. Wir haben die Falle durchschaut“, sagte er. Deshalb wählte er die defensive Variante und seine Taktik mit Ideengeber Ralf Heimgartner und Misel Saric in der Innenverteidigung erwies sich als kluger Schachzug. Heimgartner dirigierte die Abwehr und rettete gleich nach Wiederbeginn gegen Niklas Deutelmoser. „In den ersten 45 Minuten haben alle hervorragend gegen den Ball gearbeitet, danach nicht mehr“, meinte Daniel Di Leo.
Der TSV Berg erhöhte das Tempo und brachte den VfB von einer Verlegenheit in die andere. Dass es am Ende nur zu einem Tor durch Andreas Kalteis (77.) reichte, hatte auch viel mit Glück zu tun. In der 90. Minute lag der Ball erneut im Häfler Tor. Vlad Munteanu hatte getroffen. Schiedsrichter-Assistent Julian Herrmann sah Munteanu im Abseits. Es war eine knappe Entscheidung, so wie das Spiel.