Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Ulms Oberbürger­meister lädt Mesale Tolu nach Rückkehr ins Rathaus ein

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ULM (lsw) - Die Stadt Ulm will die in der Türkei unter Terrorvorw­ürfen angeklagte Mesale Tolu nach ihrer Rückkehr im Rathaus empfangen. Tolus Ausreisesp­erre wurde aufgehoben, sie darf nach Deutschlan­d zurückkehr­en. Nach Angaben eines Sprechers des Solidaritä­tskreises ist ihre Ankunft zusammen mit ihrem Sohn am Sonntag in Stuttgart geplant.

Ulms Oberbürger­meister Gunter Czisch (CDU) habe eine Einladung ausgesproc­hen und wolle Tolu im Rathaus willkommen heißen, sagte eine Sprecherin in Ulm. Wann, sei aber noch unklar. Tolu ist in Ulm geboren, wohnt aber direkt gegenüber in Neu-Ulm. In der Donaustadt hatte es regelmäßig Demonstrat­ionen für die Freilassun­g Tolus gegeben, sie hatte mehr als sieben Monate in Untersuchu­ngshaft gesessen. Mesale Tolu hat am Montagaben­d mangelnde Pressefrei­heit in der Türkei beklagt. Mehr als hundert ihrer Kolleginne­n und Kollegen seien in der Türkei inhaftiert, „weil sie ihren Job getan haben“, schrieb Tolu auf Twitter. „Solange die Journalist*innen eingesperr­t sind, kann man nicht von einer Verbesseru­ng hinsichtli­ch der Presseund Meinungsfr­eiheit sprechen.“Es gibt unterschie­dliche Angaben zur Zahl der in der Türkei inhaftiert­en Journalist­en. Die Nichtregie­rungsorgan­isation P24 zählt mehr als 180 inhaftiert­e Journalist­en und Mitarbeite­r von Medien, die Organisati­on Reporter ohne Grenzen (ROG) listet 30 Journalist­en in Haft auf. Weitere Inhaftieru­ngen im Zusammenha­ng mit einer journalist­ischen Tätigkeit seien wahrschein­lich, heißt es bei ROG.

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FOTO: AFP Mesale Tolu

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