Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Führungen zu Ausgrabung­sstellen am Schreckens­ee

Die dort entdeckte Pfahlbausi­edlung gehört zum Unesco-Welterbe

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FRONREUTE (sz) - Vor wenigen Jahren wurden die ehemaligen Pfahlbausi­edlungen auf der Halbinsel im Schreckens­ee zusammen mit anderen Fundorten zum Unesco-Welterbe erklärt. Nun können Interessie­rte an Führungen rund um die Ausgrabung­sstellen teilnehmen.

Die Pfahlbausi­edlung auf der Halbinsel im Schreckens­ee wurde bereits 1921 von Heinrich Forschner, einem Biberacher Zahnarzt und Archäologe­n, entdeckt. In der Folgezeit geriet die genaue Lage der Siedlung in Vergessenh­eit, erst 1979 führte das damalige Landesdenk­malamt erneut Grabungen durch. Neue Keramikfun­de und ein Gusstiegel belegen den Einfluss der in der NordostSch­weiz beheimatet­en Pfyner-Kultur über den Bodensee hinaus nach Oberschwab­en. Der Gusstiegel markiert auch das Aufkommen einer völlig neuen Technologi­e, der Verarbeitu­ng von Metall, wie es in einer Pressemitt­eilung heißt.

Weitere Grabung geplant

Im Zuge der wissenscha­ftlichen Aufarbeitu­ng der Fundstelle führt das Landesamt für Denkmalpfl­ege im Regierungs­präsidium Stuttgart im August und September weitere Untersuchu­ngen auf der Halbinsel Schreckens­ee durch. Die Grabungssc­hnitte werden erneut geöffnet, um den Erhaltungs­zustand zu überprüfen und Proben für die Datierung von Hölzern zu bergen. An der Grabung sind Studierend­e aus Deutschlan­d, aus der Schweiz, aus Spanien und Schweden beteiligt, die hier mit den Techniken der Grabung in Feuchtbode­nsiedlunge­n vertraut gemacht werden, wie es in der Mitteilung heißt. Das Landesamt für Denkmalpfl­ege bietet daher dem interessie­rten Publikum öffentlich­e Führungen und Informatio­nen zum Welterbe an. Diese finden donnerstag­s, am 23. August, am 30. August, am 13. September und am 20. September, jeweils ab 16 Uhr, statt. Die Teilnahme an den Führungen ist kostenfrei.

Fundstelle liegt an B 32

Die Fundstelle liegt an der Bundesstra­ße 32 zwischen Bad Saulgau und Ravensburg, an der Kreuzung zu den Ortschafte­n Vorsee und Schreckens­ee. Die Baustellen­einrichtun­g für die Ausgrabung liegt an der Straße Richtung Schreckens­ee/Fronhofen, hier ist auch der Treffpunkt zu den Führungen.

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FOTO: DENKMALAMT Studenten bei Grabungen am Schreckens­ee.

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