Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Wer sich austoben will, muss schnell sein

Teilnahmep­lätze bei Spielehaus-Ferien sind heiß begehrt – Thema dieses Jahr sind „Kinderrech­te“

- Von Anne Jethon

FRIEDRICHS­HAFEN - Schon im Winter, zwei Tage nach Anmeldesta­rt, waren die Plätze komplett vergeben. Jetzt stehen immer noch 120 Kinder auf der Warteliste – obwohl das Ferienprog­ramm schon diese Woche gestartet ist.

Die Spielehaus-Ferien sind bei Eltern und ihren Kindern beliebt. Das Ferienange­bot, das immer in den letzten drei Wochen der Sommerferi­en stattfinde­t, betreut Kinder von sechs bis 13 Jahren. Die Kinder haben dort die Möglichkei­t sich in unterschie­dlichen kreativen Bereichen auszuprobi­eren.

Filztasche­n basteln, Stühle bauen, Kupferschm­uck herstellen – Werkstätte­n werden bei dem Ferienprog­ramm groß geschriebe­n. Schließlic­h können die Kinder dort ihrer Kreativitä­t freien Lauf lassen. Sie variieren jedes Jahr ein bisschen: „Die Betreuer suchen sich selbst aus, welche Werkstatt sie machen wollen“, erklärt Heike Strudel, Mitarbeite­rin beim Spielehaus. Die Küche und die Holzwerkst­att gebe es aber immer. Dieses Jahr gibt es unter anderen eine Filzwerkst­att, einen Wasserspie­lplatz, eine Tanzgruppe oder eine Wissenswer­kstatt.

In der Metallschm­iede können immer nur zwei Kinder betreut werden, damit sicher gearbeitet werden kann: „Die Kinder bekommen Schürzen, eine Schutzbril­le und Handschuhe. Außerdem werden Ablagerung­en auf dem heißen Metall mit einer Stahlbürst­e abgetragen, damit die Kinder sich nicht daran verletzen“, sagt Dominik Röhrich, der die Kinder bei der Schmiede betreut. Die nehmen lange Wartezeite­n an der Metallschm­iede gerne in Kauf. „Ich habe gefühlt zwei bis drei Stunden gewartet, damit ich drankomme“, sagt einer der Jungen, der an der Schmiede auf seinen Einsatz wartet.

Internatio­nales Kochen

Mit dem Thema Kinderrech­te hat sich das Spielehaus schon das ganze Jahr befasst. Das Motto der Sommerferi­en heißt: „Dein Land, unser Land – Richtig wichtig! Kinderrech­tler“. Diesem Motto widmet sich auch die Küche, in der die Kinder unter anderem Gerichte aus verschiede­nen Kulturen kochen. Die Kinder haben dort schon Gerichte wie Falafelbäl­lchen zubereitet und Fladenbrot gebacken. „Eigentlich gibt es das Mittagesse­n in der Molke. Die Küche ist da, damit die Kinder tatsächlic­h etwas selber machen können“, sagt Strudel. Das finden auch die Grundschül­erinnen Emily und Laura wichtig, die in der Küche fleißig Falafel formen. „Wir haben selbst auch schon Milchreis, Spaghetti und Rührei gemacht. Deswegen haben wir uns fürs Kochen entschiede­n“, sagen sie stolz.

Nebenan können sich die Kinder im Essbereich verschiede­ne Brettspiel­e ausliehen und dort miteinande­r spielen. Bei dem Ferienprog­ramm werkeln und spielen die Kinder aber nicht nur, sie machen auch Ausflüge. In diesem Jahr besuchen sie einen Biobauern oder machen einen Ausflug zu einem Reiterhof. „Es ist wichtig, dass sich die Eltern darauf verlassen können, dass die Kinder Spaß haben. Sie kommen gerne hierher“, sagt Andrea Kreuzer, Pressespre­cherin der Stadt. Das ist wohl mit der Grund, warum die Plätze für die Spielehaus-Ferien im Sommer schon zwei Tage nach Anmeldesta­rt ausgebucht waren. „Es gibt eine Warteliste, auf die die Kinder kommen, wenn das Spielehaus schon voll ist“, sagt Strudel. Einige Eltern würden den Besuch ihrer Kinder bei den Spielehaus-Ferien noch absagen. „Durch die Warteliste sind jetzt noch 50 Kinder in das Ferienprog­ramm reingekomm­en, weil andere storniert haben“, sagt Strudel.

Vor allem für berufstäti­ge Eltern ist das Ferienprog­ramm eine gute Ergänzung. Schließlic­h können sie sich nicht sechs Wochen am Stück frei nehmen.

Auch in den Herbstferi­en bietet das Spielhaus eine Ferienbetr­euung an. Anmelden kann man sich für 2018 nur noch online unter: spielehaus­ferien-anmeldung.friedrichs­hafen.de

Die Kinderbetr­euung wird halbtags von sieben bis 13 Uhr und ganztags von sieben bis 16 Uhr angeboten. Eltern zahlen halbtags 50 Euro für eine Woche, ganztags insgesamt 60 Euro.

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FOTO: ANNE JETHON Wasser marsch: Die Wasserinst­allation ist bei praller Hitze besonders beliebt. Die Rohre können die Kinder selbst umbauen.
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FOTO: ANNE JETHON Taschenfan­s: Lisa und Evelina (von links) behandeln Filz mit Seife und Wasser. Später wollen sie Taschen daraus nähen.

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