Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Baindt vor seinem größten Spiel

Bezirkslig­ist SV Baindt erwartet im WFV-Pokal den Regionalli­gisten TSG Balingen

- Von Klaus Eichler

BAINDT - Noch nie war ein Regionalli­gist bei einem Pflichtspi­el auf der Klosterwie­se, der Heimstätte des Bezirkslig­isten SV Baindt, zu Gast. Das bisherige Abschneide­n dr Baindter im WFV-Verbandspo­kal bescherte dieses Los. Heute Abend (17.15 Uhr) gastiert kein Geringerer als die TSG Balingen, die normalerwe­ise vier Ligen über Baindt daheim ist. Die Favoritenr­olle liegt also in diesem Spiel klar aufseiten der Gäste.

Ginge es nach Spielklass­en, hätte der SV Baindt schon in der ersten Runde die Segel streichen müssen. Da musste Neu-Landesligi­st SG Kißlegg mit einer überrasche­nden 1:2Niederlag­e die Heimreise antreten. Beide Tore machte Tobias Broszeit. Das der SV Baindt als Bezirkslig­ist in Runde zwei beim A-Ligist SV Schemmerho­fen die Favoritenr­olle zugesproch­en bekam, meisterte die Mannschaft von Trainer Philipp Meißner bravourös. Beflügelt vom Gedanken an einen großen Gegner, gewann der SVB die Begegnung knapp mit 1:0. Torschütze war erneut Broszeit. Den gewünscht großen Gegner hat der SV Baindt jetzt in der dritten Runde des WFV-Verbandspo­kals zugelost bekommen – Regionalli­gist TSG Balingen.

„Wir sind stolz darauf, dass wir soweit im Verbandspo­kal gekommen sind“, freut sich Meißner. Damit zählt sich der SV Baindt im Bezirk Bodensee, neben dem VfB Friedrichs­hafen und dem FV Ravensburg, für kurze Zeit zu den großen Drei, zumindest in diesem Wettbewerb. Philipp Meißner weiß, wem er das zu verdanken hat. „Das Trainertri­o Armin Lauriola, Michael Gauder und Philipp Boenke hat mit der Mannschaft den Bezirkspok­al gewonnen und das erst möglich gemacht.“

„Wollen das Spiel genießen“

Spekuliere­n ist, mit Blick auf die Partie gegen Balingen, nicht die Sache von Philipp Meißner. „Wir wollen das Spiel einfach genießen“, sagt er. Seine Mannschaft will sich der TSG nicht kampflos ergeben. „Es ist immer alles möglich im Pokal“, weiß Meißner, der jedoch realistisc­h bleibt: „Die prozentual­e Chance, in diesem Spiel etwas zu reißen, ist nicht sehr groß.“Man wolle sich aber so gut wie möglich vor den heimischen Zuschauern präsentier­en und „zeigen, dass wir zurecht in der dritten Runde stehen“. Der SV Baindt wird Widerstand leisten. Man ist sich aufseiten des Bezirkslig­isten bewusst, das auf der anderen Seite ein Gegner aufläuft, der alles macht, nur eines nicht: den Bezirkslig­isten unterschät­zen.

Drei Verlierer hat die Partie jetzt schon. Tobias Broszeit, der alle drei Tore im laufenden Wettbewerb erzielt hat, wird voraussich­tlich verletzung­sbedingt fehlen, Philipp Thoma und Michael Gauder weilen im Urlaub. „Die, die aber einsatzber­eit sind, sind heiß auf dieses Spiel“, verspricht Meißner. Die Generalpro­be im Ligaspiel gegen den SC UnterzeilR­eichenhofe­n ging mit 0:1 schon mal daneben. „Ein Gegner mit solcher Qualität, da braucht es keine Generalpro­be“, sagt Philipp Meißner.

In der Vorsaison marschiert­e Balingen unter Trainer Ralf Volkwein souverän durch die Oberliga BadenWürtt­emberg und sicherte sich am drittletzt­en Spieltag den Titel und den Aufstieg in Regionalli­ga Südwest. Zweimal war dabei auch der FV Ravensburg Gegner, der dabei nur einen Punkt holte. In der laufenden Saison der Regionalli­ga belegt die TSG nach dem sechsten Spieltag mit zwei Siegen, zwei Unentschie­den und zwei Niederlage­n aktuell Tabellenpl­atz neun. Im Verbandspo­kal hatte die TSG in Runde eins ein Freilos, in Runde zwei wurde Landesligi­st FC Mengen „nur“mit 3:1 aus dem Wettbewerb befördert – was durchaus Raum für Spekulatio­nen lässt.

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