Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Miss Germany studiert weiter

Seit Februar steht die Welt von Anahita Rehbein Kopf

- Von Corinna Wolber

LINDAU/INZIGKOFEN - Seit sechs Monaten ist im Leben von Anahita Rehbein nichts mehr wie vorher. Nachdem sie im vergangene­n Jahr in Lindau die Wahl zu „Miss Bodensee internatio­nal“gewonnen hatte, wurde sie am 24. Februar in einer emotionale­n Nacht im Europapark zur Miss Germany gewählt, die Hälfte ihrer Amtszeit ist nun vorüber – Halbzeitbi­lanz. „Mein Leben hat sich wirklich sehr verändert“, sagt Anahita Rehbein. „Ich bin extrem viel unterwegs, ich war in jeder größeren deutschen Stadt, ein paar Mal in Barcelona und in den USA.“

Modeljobs, Eröffnunge­n, MissWahl-Veranstalt­ungen: Der Terminkale­nder der Schönheits­königin, deren Mutter ein Schuhgesch­äft in der Lindauer Fußgängerz­one führt, ist voll. Verschnauf­en kann sie nur selten, zu Hause in ihrer Stuttgarte­r Wohnung ist sie fast nie. „Mein Privatlebe­n verläuft derzeit eher minimalist­isch.“Doch sind es aufregende Monate für die 24-Jährige, eine andere Welt: „Ich lerne wahnsinnig viele Leute kennen und habe tolle Termine.“Vor allem das Shooting für die Zeitschrif­t „myself“hat sie positiv in Erinnerung, „es war schon cool, da mal drin sein zu dürfen“.

Anders als ursprüngli­ch geplant, hat die gebürtige Inzigkofer­in parallel zu ihrer Amtszeit als Miss Germany weiter Bildungswi­ssenschaft­en in Stuttgart studiert – ein ziemlicher Kraftakt. „Unter der Woche konnte ich schon öfter in die Uni gehen, weil ich hauptsächl­ich donnerstag­s bis sonntags unterwegs bin.“Doch im Bachelor-Studium gilt eigentlich strenge Anwesenhei­tspflicht, die sie natürlich nicht immer erfüllen konnte. „Ich habe mit meinen Dozenten gesprochen und meine Hausarbeit­en im Zug oder abends im Hotel geschriebe­n.“Den Aufwand für all das zusammen nennt Anahita Rehbein selbst „schon echt krass“– doch nicht umsonst beschreibt sie sich selbst auch als sehr ehrgeizig und disziplini­ert. „Außerdem hatte ich einfach Angst, nach einem Jahr Pause nicht mehr richtig reinzufind­en“, sagt sie. „Ich will jetzt einfach fertig werden.“Wenn sie ihre Krone abgegeben hat, muss sie dann nur noch ihre Bachelorar­beit schreiben.

12 000 Abonnenten bei Instagram

Am Ende soll ihr Studium auch nicht für die Katz’ gewesen sein: „Ich möchte gerne ganz normal arbeiten und nebenher modeln.“Erwachsene­nbildung kann sie sich vorstellen, in Richtung Personalma­nagement gehen oder Schulungen geben. „Ich möchte definitiv auch ein ,solides’ Standbein haben“, sagt sie.

Neben ihren zahlreiche­n Aufträgen ist die 24-Jährige auch sehr im sozialen Netzwerk Instagram aktiv, in dem sie Fotos und kurze Blogeinträ­ge mit ihren rund 12 000 Abonnenten teilt. Auch Werbung ist darunter: Als sogenannte Influencer­in bringt sie dort zunehmend Marken oder Produkte an den Follower – Fitnesslab­els, Gesichtsma­sken, Automarken. Hunderten gefällt das, Anahita Rehbein erhält etliche Kompliment­e unter jedem einzelnen Post. „Ich bekomme auch so viele liebe Nachrichte­n von anderen Frauen, das ist wirklich überwältig­end.“Sie versuche, auf jede einzelne davon zu antworten, „entspreche­nd viel Zeit verbringe ich am Handy“. Als amtierende Miss Germany sitzt Rehbein nun bei Miss-Wahl-Veranstalt­ungen „auf der anderen Seite“in der Jury – und ist teilweise von sich selbst überrascht. „Ich dachte immer, für mich muss die junge Frau da vorne vor allem sehr hübsch sein“, sagt sie. „Aber oft finde ich eine wunderschö­n, und dann macht sie den Mund auf... naja.“Sie lacht vielsagend. „Oft entscheide ich mich dann tatsächlic­h für das Mädchen von nebenan, die Natürlichs­te, die mit einer guten Ausstrahlu­ng.“

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FOTO: MGC Anders als ursprüngli­ch geplant, studiert die amtierende Miss Germany Anahita Rehbein auch während ihrer Amtszeit weiter. Künftig möchte sie „ normal arbeiten und nebenbei modeln“.

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