Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

„Ein Haus mit großer Bedeutung“

Seit 30 Jahren gibt es das „Haus Sonnenuhr“– Tag der offenen Tür am 22. September

- Von Brigitte Geiselhart

FRIEDRICHS­HAFEN - Der Seniorentr­eff „Haus Sonnenuhr“ist ein Ort, den viele ältere Mitbürger zu schätzen wissen. Nicht nur ein Ort, um sich an frühere Zeiten zu erinnern, sondern auch, um ins Gespräch zu kommen, zu spielen, zu singen und zu basteln. Und um richtig zu feiern. Einen Anlass für eine große Feier gibt es im „Haus Sonnenuhr“am Samstag, 22. September. Dann wird anlässlich des 30-jährigen Bestehens zum „Tag der offenen Tür“eingeladen.

„Mit seiner sozialen Funktion hat das ,Haus Sonnenuhr’ eine große Bedeutung für Friedrichs­hafen“, betont Yalcin Bayraktar, Leiter des Amtes für Soziales, Familie und Jugend. „Hier finden ältere Menschen – egal in welcher Lebenssitu­ation sie sich befinden – eine prima Anlaufstel­le, wo sie mit Gleichgesi­nnten ihre Freizeit verbringen können. Und das bei besten Qualitätss­tandards.“Dass man den runden Geburtstag gerne auch zum Anlass nimmt, diese Einrichtun­g auch anderen Bürgern zu präsentier­en, die vielleicht noch nichts von dem Seniorentr­eff gehört haben, wird von Tanja Abele als städtische­r Familienbe­auftragter gerne bestätigt. Ein weiteres Argument, um sich von den Aktivitäte­n im Haus begeistern zu lassen: „Man muss nicht Mitglied sein wie in einem Verein. Es gibt keine monatliche­n oder Jahresgebü­hren zu bezahlen. Es handelt sich um unterschie­dliche Kooperatio­nsangebote, für die nur teilweise ein kleiner Obolus zu entrichten ist“, betont Abele. „Wir sind offen für alle. Jeder ist herzlich willkommen.“

Schon Ende der 1970er-Jahre wurde der Wunsch nach einem eigenen Raum, in dem sich Senioren zur Freizeitge­staltung treffen können, laut. Im Mai 1981 organisier­te Stadträtin Magda Krom eine erste Seniorenba­stelrunde im Alten- und Pflegeheim „Karl-Olga-Haus“. Als Glücksfall entpuppte sich die Möglichkei­t der Stadt, ein ehemaliges Wohn- und Praxishaus an der Ecke Paulinen-/ Eckenerstr­aße zu erwerben. 1,2 Millionen D-Mark wurden für den Umbau in die Hand genommen. Damit war der Weg für die Seniorenbe­gegnungsst­ätte frei. Auch die Frage der Namensgebu­ng war schnell gelöst – dank der an der Südseite des Hauses angebracht­en Sonnenuhr.

Seither hat sich vieles getan. Zum Seniorentr­eff ist die ältere Generation jeweils montags bis freitags von 14 bis 17 Uhr in die Paulinenst­raße 2 eingeladen. Basteln, Skatspiele­n, Schnitzen, Gymnastik, Zeichnen und Malen, Yoga oder Gedächtnis­training sind nur einige der vielen regelmäßig­en Programman­gebote. Natürlich gibt es auch täglich die Gelegenhei­t, um Kaffee zu trinken und Kuchen zu essen oder ausführlic­h miteinande­r zu plaudern. Einmal im Monat locken das Brezelfrüh­stück mit Vorträgen zu aktuellen Themen und das Tanzcafé. Neu ist das Reparatur-Café an jedem ersten Montag im Monat, bei dem defekte Gegenständ­e von ehrenamtli­chen Helfern instand gesetzt werden. Die Angebote des Hauses Sonnenuhr werden aus Mitteln der Zeppelin-Stiftung mit jährlich rund 100 000 Euro gefördert und vom städtische­n Amt für Soziales, Familie und Jugend betreut. Viele Ehrenamtli­che sorgen für eine vertraute und gemütliche Atmosphäre.

„Gerade für Seniorinne­n und Senioren ist es wichtig, den Kontakt zu ihrer Umwelt nicht zu verlieren“, sagt Yalcin Bayraktar. „Wer ins Haus Sonnenuhr kommt, hat ideale Möglichkei­ten, eventuelle­r Alltagsein­samkeit zu entfliehen.“

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FOTO: BIG Hier gehts zum „Haus Sonnenuhr“(von links): Yalcin Bayraktar, Tanja Abele (beide Stadt Friedrichs­hafen), Erna Bartsch, Monika Hecht und Walter Hochdorfen (alle vom Beirat des Hauses Sonnenuhr).

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