Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Keine Konkurrenz, sondern notwendige Ergänzung
Schulischer Betreuungsverein mit neuem Ferienbetreuungsangebot als Pilotprojekt
KLUFTERN - Mia, Marina und Jana sind begeistert. Die acht- und neunjährigen Mädels finden „alles toll“– und „dass man mit Freunden spielen kann“. Dass sie gestern Stifte verziert haben, davon erzählen sie und davon, dass sie überhaupt gerne basteln, „vor allem mit Ketten und Armbändern“. Heute sind sie schon gespannt, aus Socken Puppen herzustellen, und natürlich darauf, was es im Wald alles so zu entdecken gibt.
Gute Stimmung also bei den Kindern, die sich in dieser Woche für die Ferienbetreuung an der Grundschule Kluftern angemeldet haben. Es handelt sich hierbei um ein Pilotprojekt, das vom Verein „Be-FN Betreuung an Schulen in Friedrichshafen“erstmalig angeboten wird und an alle Häfler Schulkinder im Alter von sechs bis zehn Jahren gerichtet ist. In dieser Woche spielt sich alles rund um die Grundschule Kluftern ab, in der kommenden Woche wird die Gemeinschaftsschule Schreienesch ebenfalls zum Ausgangspunkt der Betreuungsaktion. „Die Initiative ging von der Stadt Friedrichshafen aus“, sagt Susanne Eggetsberger von der Geschäftsstelle des Betreuungsvereins. In Zukunft sei daran gedacht, das Angebot auf die beiden ersten und letzten Wochen der Sommerferien auszudehnen und in anderen Schulferien jeweils eine Woche anzubieten. „Da eventuelle Reparaturarbeiten meist in den Ferien anstehen, soll die Aktion jeweils in einer Schule stattfinden, in der gerade nicht renoviert wird“, erklärt Susanne Eggetsberger.
Ein wenig Spanisch lernen?
„Der Bedarf ist auf jeden Fall da. Wir sehen uns aber nicht als Konkurrenz zu bereits bestehenden Ferienbetreuungen, sondern als notwendige Ergänzung“, betont auch Sandra Bader als Mitarbeiterin des Betreuungsvereins. Zusammen mit Verena Vögele und Yulbrai Coromoto Froilan-Müller kümmert sie sich in dieser Woche darum, dass die teilnehmenden Kinder in puncto Erlebnispädagogik voll auf ihre Kosten kommen und sich in ihrer Kreativität frei entfalten können. Vielleicht sogar ein wenig Spanisch lernen? Das ist dank Yulbrai Coromoto Froilan-Müller, die ursprünglich aus Venezuela stammt, möglich.
Jetzt aber raus in die Natur: Unter dem Motto „Spaß und Abenteuer im Wald und drum herum“will man Tiere und Pflanzen kennenlernen, mit Naturmaterialien basteln und Stockbrot grillen. Bei warmem Wetter stehen natürlich viele Wasserspiele auf dem Programm. „Aber wir wollen auch miteinander essen und gemeinsam aufräumen, eine Schnitzeljagd machen und vieles mehr“, wie aus der Ankündigung hervorgeht. Das Angebot ist montags bis freitags von 8.30 Uhr bis 15.30 Uhr ausgelegt und kostet einschließlich Mittagessen 70 Euro pro Woche. Alternativ dazu ist auch die Betreuung von 8.30 Uhr bis 13.15 Uhr möglich. Sie kostet inklusive Mittagessen 50 Euro.
Sind die Rucksäcke mit Vesper eingepackt? Es kann also losgehen. Unterwegs gibt es viel zu erzählen. „Was kann man denn im Wald alles sammeln?“, will Sandra Bader wissen. „Blätter, Kastanien, Äste, Moos, Tannenzapfen“, wissen die Kinder und freuen sich darauf, später mit den gesammelten Materialien Naturmandalas zu legen. Mal sehen, was der Tag sonst noch alles bringen wird.