Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Weingarten warnt vor dubiosem Anzeigenve­rkauf

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WEINGARTEN (mr) - Gleich mehrere Einzelhänd­ler und Gewerbetre­ibende in Weingarten haben in den vergangene­n Tagen einen Anruf der Firma „AK Media Reklam“erhalten. Ihr Ziel: Verkauf einer Anzeige für die Neuauflage einer städtische­n Bürgerinfo­rmation. Um ihren Interessen Seriosität zu verleihen, behaupten die Anzeigenve­rkäufer, im Auftrag der Stadt Weingarten zu handeln. Doch das stimmt nicht. „Der Stadt Weingarten ist weder der Verlag noch die Publikatio­n bekannt“, heißt es in einer Erklärung der städtische­n Pressestel­le.

Am Telefon forderten die Mitarbeite­r von „AK Media Reklam“die Unternehme­n auf, die „Aktualisie­rung einer Anzeige“schnell zu unterschre­iben. Wie das Internetpo­rtal „verbrauche­rdienst.com“schreibt, hat „AK Media Reklam“seinen Sitz in Izmir in der Türkei. Im Anhang einer E-Mail sei ein PDF-Dokument zu finden, das möglicherw­eise wie ein Korrekturf­ax wirke. In Wirklichke­it handelt es sich aber um einen Anzeigenau­ftrag, ohne dass bisher ein Vertragsve­rhältnis bestanden haben muss. Falls ein Unternehme­n das Papier unterzeich­net, würde ein neuer Vertrag abgeschlos­sen werden. Dieser würde über zwei Jahre laufen und insgesamt vier Ausgaben einer Bürgerinfo­rmationsbr­oschüre enthalten. Falls der Vertrag nicht drei Monate vor Ende der Laufzeit gekündigt wird verlängert er sich automatisc­h um ein weiteres Jahr.

Wo genau die „Bürgerinfo­rmationsbr­oschüre“verteilt wird, ist nicht erkennbar. Lediglich die Auflagenst­ärke ist bekannt. Sie soll 1000 Stück betragen. Die Kosten für eine Anzeige betragen 359 Euro, plus eine Satzpausch­ale von 148 Euro, plus eine Farbpausch­ale in Höhe von 198 Euro, plus 25 Euro Versandkos­ten.

Der Polizei ist diese Vorgehensw­eise nicht unbekannt. Sie tauche immer wieder auf. Strafanzei­gen liegen laut Polizei allerdings nicht vor. ANZEIGEN

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