Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Landesvere­inigung Baden beklagt Benachteil­igung gegenüber Württember­g

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KARLSRUHE (lsw) - Die Landesvere­inigung Baden in Europa fordert gut 66 Jahre nach der Gründung Baden-Württember­gs ein Ende von Benachteil­igungen Badens. Der Vorsitzend­e Robert Mürb wies am Dienstag in Karlsruhe auf die im Jahr 2015 beschlosse­ne Ergänzung der baden-württember­gischen Verfassung hin, wonach der Staat gleichwert­ige Lebensverh­ältnisse, Infrastruk­turen und Arbeitsbed­ingungen im ganzen Land fördert. „Da wollen wir hin und lassen nicht zu, dass wir benachteil­igt werden“, sagte Mürb.

Zwar habe sich die Situation unter Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) deutlich verbessert. Aber Baden werde immer noch nicht in allen Bereichen entspreche­nd seines Anteils an Fläche, Einwohnerz­ahl und Steueraufk­ommen von jeweils rund 46 Prozent berücksich­tigt. Regierungs­sprecher Rudi Hoogvliet betonte, die Landesregi­erung sehe keine Benachteil­igung.

Aus Mürbs Sicht hat Württember­g von der Bildung des Landes im Jahr 1952 viel stärker profitiert als Baden. Bei der Finanzieru­ng der Hochschule­n habe es noch 2011 eine Differenz pro Student von 2000 Euro zugunsten Württember­gs gegeben, sagte Mürb. Heute liege Baden um 20 Euro pro Student und Jahr vorn. Seit 2003 habe Baden in diesem Bereich aber mehr als 1,2 Milliarden Euro zu wenig bekommen. Noch keine Gleichbeha­ndlung wurde nach Mürbs Angaben beim Bau von Krankenhäu­sern erreicht. Ein besonderes Missverhäl­tnis bestehe beim Straßenbau. Hier erhalte Baden nur 30 Prozent der Landesmitt­el.

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FOTO: DPA Robert Mürb leitet die Landesvere­inigung Baden in Europa.

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