Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Knapp 110 000 Unterstützer zum Anfang
Mit einem Klick ist man angemeldet – Wie „Aufstehen“funktionieren soll
BERLIN (sal) - Noch steckt die neue Sammlungsbewegung in den Kinderschuhen. Was bisher klar ist:
Die Unterstützer: Immerhin ● 101 741 Anmeldungen gab es auf der Webseite zum offiziellen Start der Bewegung morgens um 8 Uhr. Zu den ersten Unterstützern zählten die Musikerinnen Annette Humpe und Nina Hagen, der Schriftsteller Eugen Ruge und der Theologe Eugen Drewermann.
Wie wird man Mitglied? Genau ● genommen besteht die Bewegung aus der Internetseite „Aufstehen“, bei der man sich anmelden kann. „Werde Teil der Bewegung“, heißt es da. Damit ist man aber nicht Mitglied einer Partei oder eines Vereins, Kosten entstehen ebenfalls nicht.
Die Organisation: „Aufstehen“hat ● bislang keine hauptamtlichen Mitarbeiter, sondern wird von Ehrenamtlichen geführt. Man hofft aber auf Spenden der Interessierten, die später große Kampagnen ermöglichen.
Das Programm: Noch hat „Aufstehen“● kein Programm, sondern nur einen Gründungsaufruf, der von Initiatoren gemeinsam ausgearbeitet worden ist. „Gemeinsam für ein gerechtes und friedliches Land“, heißt es im Untertitel des Aufrufs. „Wir wollen nicht in einer Gesellschaft leben, die sozial immer tiefer gespalten ist“, ist zu lesen. Ziele seien eine neue Friedenspolitik, sichere Jobs, naturvertägliches Wirtschaften, Stopp von Privatisierungen, exzellente Bildung für alle und die Rettung der Demokratie.
Bislang können diese Forderungen nach einem sozialeren Staat, nach Frieden und Abrüstung, nach mehr Bildung und Gerechtigkeit, nach Sicherheit im Alltag und Hilfe für Menschen in Not theoretisch von Mitgliedern aller Parteien unterzeichnet werden.
Die Themen: Einen Hinweis, um ● welche Felder sich „Aufstehen“besonders kümmern will, gibt die Themenvorauswahl bei der Anmeldung. Jeder hat zwölf Gebiete zur Auswahl: Das reicht von sicheren Arbeitsplätzen und Löhnen über bezahlbare Mieten und gute Rente bis hin zu Überwindung von Hartz IV, Frieden und Abrüstüng, Umwelt und Klimaschutz. Aber auch gerechte Steuern, echte Demokratie, Pflege und Gesundheit und Gleichberechtigung sowie die Forderung nach globaler Gerechtigkeit sind enthalten. Die Onlinedebatten bilden den Start. Die entscheidenden Forderungen will die Bewegung dann auf die Straße und in die Politik tragen.