Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Ein störungsfreier Rückzugsort für das Tier
Das Verhältnis zwischen Kind und Hund verläuft oft nicht reibungslos – Damit möglichst nichts schiefgeht, empfehlen Tierärzte einige Grundregeln
BERLIN (dpa) - Der Hund ist der beste Freund des Menschen – und damit auch der beste Freund von Kindern. Doch beide Seiten müssen den Umgang lernen. Es braucht klare Regeln. Der Bundesverband praktizierender Tierärzte empfiehlt, die folgenden Grundregeln für das Zusammenleben einzuhalten.
Aufsicht: Kleinkinder und Hunde ● sollten nie unbeaufsichtigt zusammen sein – unabhängig davon, wie brav das Tier oder vernünftig das Kleinkind sein mag. Mit Aufsicht ist aktives Beaufsichtigen gemeint: Die Aufmerksamkeit sollte auf Kind und Hund liegen, nicht auf anderen Dingen wie dem Handy oder dem Fernseher.
Es gibt durchaus Situationen, wo das aber nicht möglich ist. Dann sollten Kind und Hund sicher voneinander getrennt sein.
Lernen: Zu aufdringlich oder zu ● grob – Menschen müssen lernen, wie sie richtig mit dem Hund umgehen. Dabei ist es wichtig, dass auch subtilere Stresssignale wie etwa das Abwenden des Blickes oder das Lefzenlecken erkannt werden können. Im Zweifel sollten Erwachsene eingreifen. Ab etwa acht Jahren, so der Tierärzte-Verband, können Kinder Umgangsregeln mit einem Hund eigenständig umsetzen. Dazu gehört etwa: nicht gegen den Strich streicheln, den Hund nicht umarmen oder küssen, schlafende Hunde nicht wecken und nach unerlaubten Aktionen nicht eigenständig bestrafen. Auch klare Besitzregeln bei Spielzeug und Nahrung sollten eingehalten werden. Rückzugsort: Jeder Hund sollte einen ● ruhigen Liegeplatz haben, an dem er sich wohlfühlt und wo es Futter, Wasser und außerdem auch noch genügend Spielzeug für ihn gibt. Vor allem sollten ihn Kinder dort nicht stören können. Die Besitzer sollten dem Hund zudem noch beibringen, dass er sich dorthin zurückziehen
kann, wenn es ihm mit dem Kind zu viel wird. Gehorsam: Guter Gehorsam und ● eine gesunde, stabile Rangbeziehung zwischen Besitzer und Hund helfen dabei, auch Kinder in das „Rudel“aufzunehmen. Dafür sollten die Hunde die wichtigsten Kommandos auf eine gewaltfreie, positive Art und Weise beigebracht bekommen. Problemvermeidung: In Beziehungen ● kann es zu Problemen kommen – auch in der Beziehung zwischen Mensch und Hund. Bekannte problematische Situationen sollten deswegen grundsätzlich vermieden werden. So sollte der Hund beispielsweise beim Fressen nicht gestört werden und das Spielzeug von Hund und Kindern klar voneinander getrennt sein.
Bewegung: Für beide Seiten gilt: Je ● ruhiger das Zusammenleben abläuft, desto konfliktloser ist es auch. Kinder und Hunde sollten deshalb genügend Bewegung an der frischen Luft genießen. Tun sie dies gemeinsam, ist die Wahrscheinlichkeit umso größer, dass sie sich danach gegenseitig auch wieder in Ruhe lassen. Das wiederum kommt dem gemeinsamen Familienleben zugute.