Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Bilderscha­u historisch­er Gebäude

Tag des offenen Denkmals: Geschichts­pfad im Keller der Ittenhause­r Mühle

- Von Angrit Döhmann

AILINGEN – Anlässlich des bevorstehe­nden Tages des offenen Denkmals am Sonntag, 9. September, hat Bruno Müller den gesamten Ailinger Geschichts­pfad im geräumigen Kellerraum des Nebengebäu­des der Ittenhause­r Mühle ausgestell­t. Ab 11 Uhr können sich Besucher dort am Sonntag die auf 26 stabilen Tafeln abgebildet­en verschiede­nen Gebäude mit jeweils dazu passendem Text anschauen.

Der Arbeitskre­is Häfler Stadtgesch­ichte des Stadtarchi­vs Friedrichs­hafen und die Ailinger Gesellscha­ft für Geschichte und Heimatpfle­ge haben unter dem Motto „Entdecken, was uns verbindet“zusammenge­arbeitet und eine beeindruck­ende Bilderscha­u historisch­er Gebäude zusammenge­stellt.

Selbstvers­tändlich soll die interessan­te, wechselhaf­te Geschichte der Ittenhause­r Mühle am Tag des offenen Denkmals auch nicht zu kurz kommen: Joachim Haessler zeigt anhand historisch­er Mühlsteine und vieler Schautafel­n die Geschichte des Brotes.

Beim Betrachten der Geschichts­pfadtafeln wird mancher aus dem Staunen nicht herauskomm­en. Besonders die Zugezogene­n werden sich wundern, was für eine historisch interessan­te Vergangenh­eit zu dem erst seit 1971 in Friedrichs­hafen eingemeind­eten Ort gehört. Das Martinshei­m in Berg war früher einmal ein „Gasthaus zum Steiger“und eine Brauerei. Heute gehört es der Stiftung Liebenau und wird als Altersheim genutzt.

Armenwohnu­ng und Gefängnis

Äußerst wechselhaf­t ist die Geschichte des heutigen griechisch­en Restaurant­s „Alpha“gewesen: Eine Zeitlang war es das alte Rathaus mit zwei Amtstuben, zwei Armenwohnu­ngen und einem Gefängnis sowie einem Raum im Untergesch­oss für Utensilien der Feuerwehr. Mit der kleinen Kapelle beim Wolfenhof an der Straße nach Hirschlatt hat es eine besondere Bewandtnis gehabt, denn sie nannte sich Besenkapel­le. Wer seinen Reisigbese­n dort hinstellte, hatte die Hoffnung auf Heilung eines Furunkels. Ob das wirklich einmal jemandem half, ist allerdings nicht überliefer­t.

Wer Interesse daran hat, kann sich von einem der versierten Mitglieder des Ailinger Geschichts­vereines, Alfred Waibel oder Franz Butscher, zu manchem historisch­en Haus begleiten lassen. Sie bieten Wanderunge­n für den westlichen Teil von Ailingen an oder auch für den östlichen Teil.

Zur Stärkung bietet die Dorfgemein­schaft Ittenhause­n am Sonntag Kaffee und Kuchen an.

Die beiden Musikanten Rudi Öttl und Seppi Ammann sorgen für gute Stimmung. Um 17 Uhr wird die Ittenhause­r Mühle dann wieder geschlosse­n.

 ?? FOTO: PRIVATARCH­IV JOACHIM HAESSLER ?? Im Jahr 1920 sah es vor der Ittenhause­ner Mühle so aus.
FOTO: PRIVATARCH­IV JOACHIM HAESSLER Im Jahr 1920 sah es vor der Ittenhause­ner Mühle so aus.
 ?? FOTO: ANGRIT DÖHRMANN ?? Bruno Müller hat auf 26 Bildtafeln im Keller des Nebengebäu­des den Ailinger Geschichts­pfad zusammenge­stellt.
FOTO: ANGRIT DÖHRMANN Bruno Müller hat auf 26 Bildtafeln im Keller des Nebengebäu­des den Ailinger Geschichts­pfad zusammenge­stellt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany