Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
60 Einsatzkräfte bekämpfen Feuer in der Seestraße
Feuerwehren aus Eriskirch, Langenargen, Tettnang und Friedrichshafen üben gemeinsam
ERISKIRCH - Eine groß angelegte Jahresübung mit mehr als 60 Einsatzkräften und neun Fahrzeugen der Feuerwehren aus Eriskirch, Langenargen, Friedrichshafen und Tettnang haben am Montagabend die Bürger von Eriskirch in der Seestraße 17 mitverfolgen können. „Die anspruchsvolle Übung und die Zusammenarbeit mit den Nachbarwehren hat durch ihren ruhigen, aber professionellen Ablauf sehr gut funktioniert“, stellte Kommandant Reinhold Petzi in seinem ersten Fazit fest.
Was war geschehen? Um 19.30 Uhr wird die Freiwillige Feuerwehr in Eriskirch über die Leitstelle des Landratsamts Bodenseekreis zu einem sogenannten F2-Alarm in die Seestraße 17 gerufen. Wie Fabian Eisele erklärte, sei im Treppenhaus eine starke Rauchentwicklung gemeldet worden, wobei sich zu diesem Zeitpunkt mehrere Personen laut Zeugenaussagen in der darunterliegenden Tiefgarage aber auch im Wohnhaus aufhielten. Bereits wenige Minuten später trifft der Einsatzleitwagen mit Übungsleiter Reinhold Petzi und seinem Team ein, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen und entsprechende Maßnahmen zur Personenrettung und Brandabwehr weiterzugeben. „Die Brandbekämpfung erfolgt zuerst über das bereits verrauchte Treppenhaus, im weiteren Verlauf werden Trupps über den Notausgang der Tiefgarage sowie über das geöffnete Zufahrtstor ins Innere vordringen. Zudem müssen wir drei Personen über die Drehleiter von der Fliederstraße aus retten, da deren Fluchtweg durch die Verrauchung abgeschnitten ist“, erklärte Eisele, einer der drei Organisatoren des Übungsszenarios.
Wie der Experte weiter berichtete, habe sich im Verlauf der Übung herausgestellt, dass beim nicht erlaubten Betanken eines Wagens in der Tiefgarage eine gefährliche Verpuffung stattgefunden hat. „Durch die drei Treppenhäuser und die drei Zufahrtsstraßen, aber auch durch die große Fläche der Tiefgarage, ergibt sich für unsere Leute eine unübersichtliche und nicht einfach zu beurteilende Situation“, stellte Eisele fest, während weitere Kräfte und Fahrzeuge des interkommunalen Verbundes eintrafen. Um die Übung so realitätsnah wie möglich zu gestalten und die Feuerwehrleute zu fordern, habe man laut Pressestab den Brand übrigens mit Lichteffekten und Brandgeräuschen simuliert und mittels mehrerer Nebelmaschinen die Sicht entsprechend eingeschränkt. Gegen 20.30 Uhr konnte der Einsatz schließlich erfolgreich beendet werden.
Bürgermeister Arman Aigner, zugleich oberster Chef der heimischen Feuerwehr, zeigte sich zufrieden: „Diese Übung war ein weiteres Beispiel für die hervorragende interkommunale Zusammenarbeit der Feuerwehren, zugleich eine Herausforderung, die großartig gemeistert wurde. Nicht einmal die Führungsriege wurde über den Ablauf des Abends informiert, sodass wir von einer echten Realübung sprechen. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten Feuerwehrleuten, insbesondere den Feuerwehren der Nachbargemeinden und den Übungsanlegern. Sie erfüllen einen wichtigen Dienst für die Gemeinde und die Allgemeinheit“, lobte der Rathauschef.