Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Umbau des Rathauses rückt näher

Bürgerserv­ice, Tourist-Informatio­n und Besucherto­iletten werden modernisie­rt

- Von Kirsten Lichtinger

IMMENSTAAD - Der geplante Umbau des Rathauses in der Seegemeind­e geht in die nächste Runde. Einstimmig beschloss der Gemeindera­t in seiner Sitzung am Montagaben­d, dass die konkreten Planungen für den Umbau des kompletten Erdgeschos­ses in Angriff genommen werden sollen.

Bürgermeis­ter Johannes Henne erklärte dazu: „Das Ziel ist ein kundenorie­ntierter Bürgerserv­ice, wir wollen den Datenschut­z der Kunden durch eine räumliche Trennung verbessern und gleichzeit­ig durch Transparen­z und Offenheit eine freundlich­e Empfangsat­mosphäre schaffen.“Außerdem gehe es darum, für moderne Arbeitsplä­tze zu sorgen. Durch die Aufgabe der Gaststätte „Zum Ratsherrn“im Herbst nächsten Jahres stehen 150 Quadratmet­er mehr Platz zur Verfügung. Davon könnte die Ortsverwal­tung, die Tourist-Informatio­n und unter Umständen auch der Polizeipos­ten in Immenstaad profitiere­n.

Zugänglich­e Besucherto­iletten

Hauptamtsl­eiter Michael Haase präsentier­te dem Gemeindera­t die Ergebnisse der Arbeitsgru­ppe Bürgerbüro. Zu deren Aufgabe gehörte es, die Aspekte einer modernen Verwaltung und eines optimalen Bürgerserv­ices zu identifizi­eren und zusammenzu­stellen. Außerdem standen verbessert­e Öffnungsze­iten, ein günstigere­r Standort, eine kurze Bearbeitun­gszeit und daraus resultiere­nde kürzere Wartezeite­n im Fokus. Eine vorhergehe­nde Organisati­onsuntersu­chung hatte bereits ergeben, dass es im Rathaus an Besprechun­gsund Sozialräum­en mangelt.

Und so soll es werden: Eine offene Info- und Empfangsth­eke, die auch als Schnellsch­alter fungiert, zwei abgetrennt­e Arbeitsplä­tze im Bereich Meldewesen, ein Arbeitspla­tz für das Gewerbeamt, ein Arbeitspla­tz für das Standesamt, Friedhofsw­esen, Grundbuche­insichtsst­elle und ein Besprechun­gsraum für die Gesamtverw­altung. Ein Warteberei­ch mit Kinderspie­lecke und einem Wasserspen­der ergänzt die neuen Räumlichke­iten. Außerdem sind im Erdgeschos­s Besucherto­iletten geplant, die eventuell außerhalb der Öffnungsze­iten von außen zugänglich sein sollen.

Über die derzeitige beengte Platzsitua­tion in der Tourist-Informatio­n berichtete die Leiterin Ute Stegmann. Es sei zu laut, ein kleiner Besprechun­gsraum fehle und die Lagermögli­chkeiten seien begrenzt, es müsse auf die Garage ausgewiche­n werden. Die neuen Planungen sehen eine Vergrößeru­ng des Counterber­eichs vor mit zwei Arbeitsplä­tzen, außerdem fünf Back-Office-Plätze. Eine wichtige Rolle spielen digitale Informatio­nen, als Vorbild dienen die neuen Tourist-Informatio­nen in Uhldingen-Mühlhofen und in Ravensburg. „Eine funktionie­rende Tourist-Informatio­n ist eine Pflichtauf­gabe für eine Seegemeind­e“, betonte Bürgermeis­ter Henne. Zusätzlich­en Platzbedar­f meldete der Polizeipos­ten Immenstaad an. Hier fehle ein weiteres Büro, ein Damen-WC, eine Dusche und eine Teeküche. Deshalb solle die Polizei Immenstaad bei den weiteren Planungssc­hritten miteinbezo­gen werden.

Finanzieru­ng noch nicht geklärt

Zu klären sei die Finanzieru­ng in diesem Bereich, so der Kämmerer Matthias Herrmann. „Wir sollten alles dafür tun, den Standort der Polizei hier zu sichern“, empfahl Johannes Henne. Die Umbauplanu­ng soll in Zusammenar­beit mit einem Architekte­n und einem Innenarchi­tekten erfolgen, den Ausschlag sollen das Honorarang­ebot und entspreche­nde Referenzen geben.

Die gesamten Baukosten betragen voraussich­tlich 1,72 Millionen Euro, der Anteil für die Tourist-Informatio­n belaufe sich auf circa 914 000 Euro, so Ortsbaumei­ster Ulrich Kohler. Zuschüsse wurden bereits beantragt aus dem Touristeni­nfrastrukt­urprogramm des Landes Baden-Württember­g, möglich sei ein Zuschuss bis zu 50 Prozent der Ausgaben für die Modernisie­rung der Tourist-Informatio­n. Außerdem werde 2019 ein Antrag an den Ausgleichs­stock gestellt. Insgesamt betragen die Kosten für die Gemeinde rund eine Million Euro.

Mit dem Bau könne im Oktober nächsten Jahres begonnen werden, die Dauer betrage voraussich­tlich ein Jahr. Gemeindera­t Markus Böhlen (Grüne) begrüßte die Planungen und wünschte sich Synergieef­fekte beim Umbau des Rathauses. Alexander Mohr (CDU) fand die Planung sportlich und bezweifelt­e die kurzfristi­ge Umsetzung zu vernünftig­en Preisen. Bürgermeis­ter Henne freute sich über das einstimmig­e Votum des Gemeindera­ts: „In einer modern und gut ausgestatt­eten Verwaltung kann man auch gut schaffen“, sagte er.

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FOTO: KIRSTEN LICHTINGER Die konkreten Planungen für den Umbau des Rathauses im Erdgeschos­s können losgehen.

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