Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Im Häfler Geschäftsleben tut sich was
Traditionsgeschäfte schließen – unter den Neueröffnungen ist auch ein Unverpackt-Laden
FRIEDRICHSHAFEN - Der Einzelhandel in Friedrichshafen ist ständig in Bewegung. Drei alteingesessene Läden verschwinden momentan aus dem Stadtbild oder haben schon geschlossen. Doch es gibt etliche Neueröffnungen. So bekommt die Stadt ihren ersten Unverpackt-Laden.
Buchhandlung Seeverlag, das Schuhhaus Trapp und das Sportgeschäft Baur-Schlegel: „Die vielen altersbedingten Schließungen in den letzten zehn bis zwölf Monaten sind schon eine ungewöhnliche Häufung“, sagt Thomas Goldschmidt. Beunruhigt ist der StadtmarketingChef deswegen jedoch nicht.
„Da in vielen Fällen der beginnende Ruhestand der Geschäftsinhaber der Grund für die Geschäftsschließung ist, handelt es sich um eine normale, wenn auch bedauerliche, Fluktuation“, sagt Goldschmidt. Die Herausforderung für alle Akteure liege darin, adäquate Nachnutzungen zu finden, da nicht mehr, wie früher oft üblich, einfach die nächste Generation das Geschäft übernimmt.
Wo sich eine Tür schließt, geht bekanntlich eine andere auf: Wie die nachfolgenden Beispiele zeigen, gibt es auch viele Neueröffnungen in Friedrichshafen. In der Wilhelmstraße 31 hat sich ein Nachfolger für das Herrenbekleidungsgeschäft „Xmen“gefunden: Hier hat vor Kurzem das Nagelstudio „T & T-Nails Professional“eröffnet. Wenige Meter entfernt, in der Wilhelmstraße 17, hat das Modegeschäft Orsay seinen Komplettumbau beendet und präsentiert sich nach vierwöchiger Umgestaltung seit Donnerstag in neuem Erscheinungsbild.
Auf Hochtouren arbeiten Handwerker in der ehemaligen „Schuhbox“am Buchhornplatz an der neuen Innenausstattung. Wie der großflächigen Werbung zu entnehmen ist, ist für den 27. September das „Grand Opening“der neuen Filiale der Damenoberbekleidungsmarke „Only“geplant.
Ebenfalls mit dem Innenausbau beschäftigt ist die „Greenbox“in der Ailinger Straße 54. Im ehemaligen Blumengeschäft Spägele, in dem zuletzt eine Videothek untergebracht war, eröffnet demnächst eine Dependance des Bio-Bistros am Buchhornplatz. Außer einem Bistro und einem Vollsortiment-Bioladen soll das erste Unverpackt-Geschäft in Friedrichshafens entstehen.
Trotzdem gibt’s noch Leerstand
Bereits seit 7. September empfängt das neue Küchenstudio „Küche & Co“seine Kunden in der Charlottenstraße 57. Hier war vorher ein PC-Geschäft beheimatet. Die Neueröffnungen sollen nicht darüber hinweg täuschen, dass es durchaus noch Leerstand in der Stadt gibt. So ist für die zweistöckigen Räume der Santander-Bank in der Karlstraße noch keine Nachnutzung in Sicht. „Normale Einzelhändler sind am Erdgeschoss interessiert, müssten aber das zweite Stockwerk mitfinanzieren. Das macht es schwierig“, weiß Thomas Goldschmidt zu berichten.
Mittlerweile zur Vermietung ausgeschrieben sind die Geschäftsräume des ehemaligen Reformhauses Ege in der Karlstraße 5, das nach einem Besitzerwechsel in die untere Karlstraße 24 (ehemals Stadtapotheke) umgezogen ist.
Während bei Baur-Schlegel der Schlussverkauf bereits beendet ist, laufen inzwischen Gespräche über eine zukünftige Nutzung. Laut Goldschmidt „ist aber noch nichts spruchreif“. Die Häfler Bürger dürfen also gespannt sein über weitere Neuigkeiten aus dem Häfler Geschäftsleben.