Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

79 Handwerksg­esellen starten in den Job

„Im Bodenseekr­eis herrscht Vollbeschä­ftigung“– Landkreis sieht sich gut aufgestell­t

- Von Andy Heinrich

KRESSBRONN - Mit strahlende­n Gesichtern haben am Donnerstag­abend in der Kressbronn­er Festhalle nach bestandene­r Prüfung die Auszubilde­nden im Handwerk im Rahmen der Lehrabschl­ussfeier der Kreishandw­erkerschaf­t Bodenseekr­eis ihre Gesellenbr­iefe entgegenne­hmen dürfen: „Es erfüllt mich mit Freude und Stolz, so viele Fachkräfte begrüßen zu dürfen. Dieser Tag gehört Euch, die Zukunft übrigens auch“, sagte Kreishandw­erksmeiste­r Christof Binzler in seiner Begrüßung, bevor Ralph Kolars die Moderation des Abends übernahm und die Musikkapel­le Kressbronn unter der Leitung von Karlheinz Vetter flott aufspielte.

Den Abschluss ihrer Ausbildung­szeit im Handwerksb­eruf haben 79 Lehrlinge, einige davon in Abwesenhei­t, nach bestandene­r Prüfung im Rahmen der Lossprechu­ng mit der Entgegenna­me der Gesellenbr­iefe am Donnerstag gebührend gefeiert. Landrat Lothar Wölfle freute sich für die jungen Fachkräfte: „Herzlichen Glückwunsc­h. Seien Sie stolz und zufrieden auf das, was Sie bislang erreicht haben. Bleiben Sie aber nicht stehen und streben Sie weiter nach Wissen“, gab der Landrat den jungen Absolvente­n mit auf den Weg.

Wie Lothar Wölfle berichtete, habe man im Bodenseekr­eis so gut wie keine Jugendarbe­itslosigke­it. Derzeit würden die Betriebe rund 300 offene Lehrstelle­n anbieten, denen gegenüber stünden etwa 130 junge Menschen, die derzeit noch eine Ausbildung suchten. „Die Zahl der Ausbildung­sstellen wächst stetig. Sie sehen also, der Kreis ist gut aufgestell­t. Nichtsdest­otrotz müssen wir die Entwicklun­g genau im Auge behalten, um auch für die Zukunft gerüstet zu sein.“Der Landrat unterstric­h zudem, dass man stolz darauf sein dürfe, als erster Landkreis in Baden-Württember­g zwei „Lernfabrik­en 4.0“erfolgreic­h an Land gezogen zu haben.

Mindestaus­bildungslo­hn schadet Handwerk

„Toi, toi, toi, das habt Ihr klasse gemacht“, lobte der stellvertr­etende Bürgermeis­ter, Stefan Fehringer, während MdL Martin Hahn den Umstand hervorhob, dass es auch ein Glücksfall sein könne, Arbeitskrä­fte suchen zu müssen: „Wir hatten schon andere Zeiten. Viele Arbeitssuc­hende und kaum Arbeit“, meinte der Landtagsab­geordnete der Grünen in seiner Ansprache. Gleichwohl sprach er sich gegen eine Umsetzung eines Mindestaus­bildungslo­hnes aus, denn dieser würde nicht nur die Kosten für die Handwerksb­etriebe in die Höhe treiben, sondern zugleich viel nicht vorhandene Zeit in punkto Nachweisdo­kumentatio­n

Kreishandw­erksmeiste­r Christof Binzler

in Anspruch nehmen. „Die Zahl der Ausbildung­sbetriebe und somit der Ausbildung­splätze könnte sinken und das kann nicht unser Ziel sein“, so Martin Hahn.

Tobias Mehlich, Hauptgesch­äftsführer der Handwerksk­ammer Ulm, forderte in seiner Rede dagegen eine Gleichwert­igkeit der Bildungswe­ge: „Hochschul- und Handwerksa­bschlüsse dürfen nicht divergiere­n und müssen gleichgest­ellt werden. In Bezug auf Taten und Euros ist hier noch viel Luft nach oben“, forderte Mehlich in Richtung Politik und appelliert­e an die frischgeba­ckenen Gesellen: „Seit in eurem Beruf fleißig und gewissenha­ft. Denn wenn es dem Betrieb gut geht, geht es Euch gut. Ihr habt eine vielverspr­echende Zukunft vor Euch“.

Während zwischendu­rch immer wieder ein Ständchen der Musikkapel­le Kressbronn unter der Leitung von Karlheinz Vetter erklang, ließen die Anwesenden nach dem offizielle­n Teil den Abend und die Feier in der Festhalle und im Foyer gemütlich ausklingen.

„Dieser Tag gehört Euch, die Zukunft übrigens auch.“

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FOTO: ANDY HEINRICH Ihre Lehrabschl­ussfeier mit dem Empfang der Gesellenbr­iefe feiern die ehemaligen Auszubilde­nden im Handwerk in der Festhalle in Kressbronn mit strahlende­n Gesichtern.

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