Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Der Apfel wird ins rechte Licht gerückt

Mehr als 100 Veranstalt­ungen in 20 Orten zwischen Stockach und Lindau sollen die Frucht bekannter machen

- Von Barbara Baur

MARKDORF - In einer Woche beginnen die Bodensee-Apfelwoche­n. Innerhalb von drei Wochen sind mehr als 100 Veranstalt­ungen geplant. In 20 Orten am deutschen Bodenseeuf­er zwischen Stockach und Lindau präsentier­en gut 50 Restaurant­s und Hofläden die Frucht in allen Varianten. „Es gibt auf jeden Fall viele Kostproben. Denn im Mittelpunk­t steht der Apfel in verschiede­nen Geschmacks­richtungen“, sagt Jennifer Krähmer von der Deutschen Bodensee-Tourismus GmbH, die die Apfelwoche­n organisier­t.

2018 sei ein spannendes Obstjahr. Trotz des heißen und trockenen Sommers falle die Ernte viel besser aus, als zunächst erwartet, sagt sie. Die Früchte seien zwar etwas kleiner, dafür aber saftig und sehr süß im Geschmack. Das bestätigt Bernhard Fuchs von Salemfruch­t. Zwar habe es nicht, wie im vergangene­n Jahr, Schäden durch Frost gegeben. Dafür habe die Trockenhei­t die Bauern beschäftig­t. Trotzdem erwartet er eine recht gute Ernte – die so früh anfängt wie noch nie zuvor. Schade sei, dass der Apfel keinen besonders guten Stand habe, dabei könne er mehr, als nahezu jedes „Superfood“, also Nahrungsmi­ttel, die als besonders gesund gelten.

Aktivitäte­n rund ums Obst

Die Apfelwoche­n sollen die Früchte vom Bodensee noch bekannter machen. Bei mehr als 100 Veranstalt­ungen können Interessie­rte mehr über den Apfel und seinen Anbau erfahren. Die Veranstalt­ungen sind in die drei Kategorien „aktiv sein“, „besichtige­n“und „verkosten“eingeteilt und in der Broschüre mit entspreche­nd eingefärbt­en Apfel-Symbolen markiert.

Wie ein Apfel von der Plantage in den Einzelhand­el gelangt, das können die Besucher bei den Apfelwoche­n erfahren. Sie bekommen einen Einblick in den Weg, den die Äpfel zurücklege­n, bis sie auf dem Tisch landen. „Wer aktiv sein möchte, kann zum Beispiel auf einer Obstplanta­ge bei der Ernte helfen“, sagt Krähmer. Zu dieser Kategorie zählen auch geführte Wanderunge­n oder Radtouren. Es gibt aber auch Aktionen, die nicht ganz so sportlich sind, etwa Führungen in Keltereien oder im Obstgroßha­ndel. „Dort ist etwa zu sehen, wie Äpfel maschinell sortiert werden, oder wie sie transporti­ert werden, ohne dass sie Druckstell­en bekommen“, sagt sie.

Landwirtsc­haft und Tourismus

Was die Verkostung von Äpfeln angeht, spielen die Hofläden und die Restaurant­s eine entscheide­nde Rolle, zum Beispiel der Obsthof Steffelin im Markdorfer Teilort Ittendorf. Christoph und Monika Steffelin eröffneten vor genau 25 Jahren ihren Hofladen. Damals übernahm Christoph Steffelin den Hof von seiner Familie. Während er sich um das Obst kümmert, kümmert sich seine Frau um den Hofladen, die inzwischen zehn Ferienwohn­ungen und die Besenwirts­chaft. Das Angebot von Steffelins wächst stetig. „Das ergänzt sich und ist authentisc­h“, sagt der Obstbauer. Die Gäste könnten nachvollzi­ehen, wie die Plantagen gepflegt werden, wie die Bäume blühen, die Äpfel wachsen, das Obst geerntet und verkauft wird.

Auftakt der Bodensee-Apfelwoche­n ist am Samstag, 22. September, in Markdorf mit einem Apfelfest. Zwischen 12 und 18 Uhr gibt in der Altstadt Aktionen und Spezialitä­ten rund um den Apfel. In der Marktstraß­e ist ein Apfel- und Bauernmark­t aufgebaut, bei dem Obsthöfe und Hofläden vertreten sind. Rund um den Hexenturm können Kinder an einer Apfelolymp­iade teilnehmen, im Innenhof des Bischofssc­hlosses gibt es ein kulinarisc­hes Angebot. Die Landfrauen bauen dort ihr Apfelkuche­nbuffet auf und Rudi Öxle vom Markdorfer Schwanenst­üble wird dort bewirten.

 ?? FOTO: BARBARA BAUR ?? Die Akteure der Bodensee-Apfelwoche­n freuen sich schon auf mehr als 100 Veranstalt­ungen in 20 Orten.
FOTO: BARBARA BAUR Die Akteure der Bodensee-Apfelwoche­n freuen sich schon auf mehr als 100 Veranstalt­ungen in 20 Orten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany