Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Landkreis warnt vor ungenehmig­ten Straßensam­mlungen von Altstoffen

Umwelt- und Sicherheit­sprobleme befürchtet – Nicht alles wird mitgenomme­n, vieles landet in der Landschaft

- Www.bodenseekr­eis.de

FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Das Landratsam­t weist auf nicht genehmigte Straßensam­mlungen hin und bittet die Bewohner des Bodenseekr­eises, keine Gegenständ­e oder Abfall an den Straßenran­d zu stellen. Erfahrungs­gemäß werden bei solchen Sammlungen durch „ungarische Familien“oder „ungarische Kleinunter­nehmen“nicht alle herausgest­ellten Dinge mitgenomme­n.

Vieles werde zurückgela­ssen oder ende gar als wilder Müll in Wald und Flur. In den vergangene­n Tagen wurden in mehreren Gemeinden im Bodenseekr­eis per Handzettel solche Straßensam­mlungen angekündig­t. Es werde alles angenommen, vom defekten Moped, bis hin zu Elektrosch­rott, alten Möbeln, Fahrrädern, Werkzeug und Geschirr, heißt es auf dem Handzettel. Diese Sammlungen sind aber nicht ordnungsge­mäß beim Landratsam­t angezeigt worden. Sie sind somit nicht legal. Der Bodenseekr­eis hat bereits im September 2009 eine Allgemeinv­erfügung auf der Grundlage des Paragraphe­n 23 Abs. 2 Nr. 3 Landesabfa­llgesetz (LAbfG) erlassen, dass gewerblich­e Sammlungen von Abfällen grundsätzl­ich untersagt sind.

Denn die Erfahrunge­n der letzten Jahre hätten gezeigt, dass bei solchen „wilden“Sammlungen oft nur bestimmte Güter aus den herausgest­ellten Gegenständ­en ausgewählt und mitgenomme­n werden. Der Rest bleibe am Straßenran­d liegen oder werde illegal in der Landschaft „entsorgt“. Zu den dadurch teilweise entstehend­en Umwelt- und Sicherheit­sproblemen müssen diese Hinterlass­enschaften dann auf Kosten der Allgemeinh­eit entsorgt werden. Hinzu komme, dass die gesammelte­n Materialie­n und Gegenständ­e oftmals auf nicht kontrollie­rbaren Wegen ins Ausland gebracht und dort verkauft oder anderweiti­g „verwertet“werden. In der Regel gehe die Ware nicht wie oftmals behauptet hilfsbedür­ftigen Menschen zu, sondern diene der Gewinnerzi­elung.

Aus diesen Gründen bittet das Abfallwirt­schaftsamt die Bevölkerun­g des Bodenseekr­eises eindringli­ch darum, sich nicht an solchen Sammlungen zu beteiligen.

Für Fragen, ob eine Sammlung ordnungsge­mäß ist oder wie Abfälle und alte Gegenständ­e richtig entsorgt werden können, steht die Abfallbera­tung des Bodenseekr­eises unter Telefon 07541 / 204 51 99 zur Verfügung. Infos auch unter

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