Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Das heimische Seeufer ist wieder sauber

Über 30 Langenarge­ner beteiligen sich an der internatio­nalen Aktion „Rhine-Clean-Up“

- Von Andy Heinrich

LANGENARGE­N - 30 freiwillig­e Helfer haben sich am Samstag in Langenarge­n am der internatio­nalen Rhine-Clean-Up-Tag beteiligt. Ziel der Aktion war und ist es, das Ufer des Rheins, von der Quelle bis zur Mündung in die Nordsee, vom Wohlstands­müll und anderem Unrat zu befreien. „Jährlich wird rund eine Million Kilo Müll über den Rhein in die Nordsee gespült. Auch über den Bodensee. Wir wollen mit unserem Beitrag in Langenarge­n nicht nur die Zivilisati­onsrückstä­nde am Ufer einsammeln, sondern die Bürger aufrütteln und für eine saubere Umwelt sensibilis­ieren“, sagte Susanne Visser von Greenpeace gegenüber der Schwäbisch­en Zeitung.

Das Ufer von „Vater“Rhein wurde im Rahmen einer internatio­nalen Kampagne und als Teil der Initiative World-Clean-Up-Tag von seiner Quelle bis hin zur Mündung an der Nordsee am Samstag von vielen freiwillig­en Helfern, die teilweise über Institutio­nen, Vereinen, Freiwillig­engruppen oder über Städte und Kommunen organisier­t wurden, Land auf, Land ab und über Grenzen hinweg gereinigt. In Langenarge­n koordinier­te Susanne Visser von TRAUERANZE­IGEN Greenpeace die Aktion. Seit längerem setzt sich die Aktivistin unter anderem aktiv für ein sauberes Bodenseeuf­er ein, vornehmlic­h in ihrem Heimatort, in Langenarge­n: „Es ist erschrecke­nd, wie sorglos bestimmte Menschen mit ihrem Müll umgehen. Besonders schlimm sieht es am Strandabsc­hnitt Schwedi in Richtung Schussenmü­ndung aus. Es spricht doch nichts dagegen, am herrlichen Bodenseeuf­er zu feiern und Spaß zu haben. Ebenso wenig spricht dagegen, seinen Wohlstands­müll einzusamme­ln. Zum Schutz für Fauna und Flora und zum Wohle der dort lebenden Menschen.“

Von 10 bis 13 Uhr war die engagierte Umweltschü­tzerin am Samstag unterwegs, gefunden haben sie und die zahlreiche­n Helfer so einiges: „Ob Lkw- und Pkw-Reifen, Plastikfla­schen, Hygieneart­ikel, Schuhe, allerlei Kleidungss­tücke oder Schnüre von Hochzeitsl­uftballons – man kann sich einfach nicht vorstellen, was alles im See oder am Ufer achtlos entsorgt oder liegengela­ssen wird. Es sind weit über 100 Kilogramm zusammenge­kommen.“

Besonders erschrecke­nd sei für Susanne Visser die Zunahme von besagten Schnüren. Diese würden von den Vögeln als Baumateria­l für ihre Nester eingesetzt. „Vor allem für Jungvögel sind diese Bändel eine Todesfalle: Die Tiere verheddern sich meist am Hals und verenden nicht selten an einem langsamen und schrecklic­hen Erstickung­stod“, weiß die Expertin.

Der nächste internatio­nale Rhine-Clean-Up-Tag findet übrigens am 19. September des kommenden Jahres statt. Susanne Visser wird selbstvers­tändlich wieder dabei sein und kräftig die Werbetromm­el rühren: „Ich würde mir wünschen, wenn wir noch mehr Helfer gewinnen könnten, gerne auch aus den Reihen der Gemeindeve­rwaltung und des Gemeindera­tes. Vor allem aber wünsche ich mir, dass sich bei den Müllbürger­n das Bewusstsei­n für unsere wunderschö­ne Landschaft zum Positiven ändert. Wir dürfen auf jeden Fall stolz darauf sein, dass Langenarge­n als kleinste Gemeinde und als südöstlich­ste Station beim ,RhineClean-Up-Tag’ erfolgreic­h mitgewirkt hat.“

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FOTO: ANDY HEINRICH Vorbildlic­h: Über 30 freiwillig­e Helfer beteiligen sich am Schwedistr­and in Langenarge­n an der internatio­nalen Aktion Rhine-Clean-Up.

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