Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Das heimische Seeufer ist wieder sauber
Über 30 Langenargener beteiligen sich an der internationalen Aktion „Rhine-Clean-Up“
LANGENARGEN - 30 freiwillige Helfer haben sich am Samstag in Langenargen am der internationalen Rhine-Clean-Up-Tag beteiligt. Ziel der Aktion war und ist es, das Ufer des Rheins, von der Quelle bis zur Mündung in die Nordsee, vom Wohlstandsmüll und anderem Unrat zu befreien. „Jährlich wird rund eine Million Kilo Müll über den Rhein in die Nordsee gespült. Auch über den Bodensee. Wir wollen mit unserem Beitrag in Langenargen nicht nur die Zivilisationsrückstände am Ufer einsammeln, sondern die Bürger aufrütteln und für eine saubere Umwelt sensibilisieren“, sagte Susanne Visser von Greenpeace gegenüber der Schwäbischen Zeitung.
Das Ufer von „Vater“Rhein wurde im Rahmen einer internationalen Kampagne und als Teil der Initiative World-Clean-Up-Tag von seiner Quelle bis hin zur Mündung an der Nordsee am Samstag von vielen freiwilligen Helfern, die teilweise über Institutionen, Vereinen, Freiwilligengruppen oder über Städte und Kommunen organisiert wurden, Land auf, Land ab und über Grenzen hinweg gereinigt. In Langenargen koordinierte Susanne Visser von TRAUERANZEIGEN Greenpeace die Aktion. Seit längerem setzt sich die Aktivistin unter anderem aktiv für ein sauberes Bodenseeufer ein, vornehmlich in ihrem Heimatort, in Langenargen: „Es ist erschreckend, wie sorglos bestimmte Menschen mit ihrem Müll umgehen. Besonders schlimm sieht es am Strandabschnitt Schwedi in Richtung Schussenmündung aus. Es spricht doch nichts dagegen, am herrlichen Bodenseeufer zu feiern und Spaß zu haben. Ebenso wenig spricht dagegen, seinen Wohlstandsmüll einzusammeln. Zum Schutz für Fauna und Flora und zum Wohle der dort lebenden Menschen.“
Von 10 bis 13 Uhr war die engagierte Umweltschützerin am Samstag unterwegs, gefunden haben sie und die zahlreichen Helfer so einiges: „Ob Lkw- und Pkw-Reifen, Plastikflaschen, Hygieneartikel, Schuhe, allerlei Kleidungsstücke oder Schnüre von Hochzeitsluftballons – man kann sich einfach nicht vorstellen, was alles im See oder am Ufer achtlos entsorgt oder liegengelassen wird. Es sind weit über 100 Kilogramm zusammengekommen.“
Besonders erschreckend sei für Susanne Visser die Zunahme von besagten Schnüren. Diese würden von den Vögeln als Baumaterial für ihre Nester eingesetzt. „Vor allem für Jungvögel sind diese Bändel eine Todesfalle: Die Tiere verheddern sich meist am Hals und verenden nicht selten an einem langsamen und schrecklichen Erstickungstod“, weiß die Expertin.
Der nächste internationale Rhine-Clean-Up-Tag findet übrigens am 19. September des kommenden Jahres statt. Susanne Visser wird selbstverständlich wieder dabei sein und kräftig die Werbetrommel rühren: „Ich würde mir wünschen, wenn wir noch mehr Helfer gewinnen könnten, gerne auch aus den Reihen der Gemeindeverwaltung und des Gemeinderates. Vor allem aber wünsche ich mir, dass sich bei den Müllbürgern das Bewusstsein für unsere wunderschöne Landschaft zum Positiven ändert. Wir dürfen auf jeden Fall stolz darauf sein, dass Langenargen als kleinste Gemeinde und als südöstlichste Station beim ,RhineClean-Up-Tag’ erfolgreich mitgewirkt hat.“