Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

„Wir können alles außer Bahnverkeh­r“

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Zur Bahn-Infrastruk­tur am See: Während meines Urlaubs in Friedrichs­hafen habe ich des Öfteren die Schwäbisch­e Zeitung gelesen, um mich in die Region „einzuarbei­ten“. Deshalb schreibe ich Ihnen heute ein paar Zeilen, was mir als Außenstehe­nde während meines Urlaubs besonders aufgefalle­n ist. Vielleicht bringt es Sie bei Ihrer Berichters­tattung auf die eine oder andere Idee. Das würde mich sehr freuen.

Zwei Wochen Urlaub am Bodensee. Herrlich! Warum es davon drei Tage regnete, weiß der Himmel. Warum die Bahnhöfe in katastroph­alem Zustand sind und auf der Strecke Friedrichs­hafen–Lindau meist verdreckte, abgenutzte Züge aus dem letzten Jahrtausen­d verkehren, weiß hoffentlic­h: die Bahn. Erstaunlic­h und beschämend zugleich, dass in einer touristisc­h attraktive­n Region wie dem Bodensee Bahnhöfe und Bahnen weit hinter dem heutigen Standard zurücklieg­en. Keine Fahrstühle an den Bahnhöfen, kein ebenerdige­r Einstieg, damit man vom Bahnsteig mit Rad, Kinderwage­n oder Rollstuhl direkt in den Zug rollen kann. Keine fest installier­ten Haltegurte für Vehikel aller Art. Insgesamt kein Spaß, mit der Bahn am See unterwegs zu sein, weil sie obendrein oft unpünktlic­h ist und man beim Umsteigen dem Anschlussz­ug oder -bus nur noch nachwinken kann. In Abwandlung des guten alten Werbesloga­ns für Baden-Württember­g müsste es ehrlicherw­eise heißen: Wir können alles außer Bahnverkeh­r.

Astrid Wiedemann,

Hamburg

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