Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Mehr Einsätze durch Klimawande­l und Unwetter

Der Ortsverban­d des THW lädt anlässlich des 65-jährigen Bestehens zum Tag der offenen Tür ein

- Von Wilfried Geiselhart

FRIEDRICHS­HAFEN - Richtig was los ist am Sonntag auf dem Gelände des Technische­n Hilfswerks gewesen. Der Ortsverban­d Friedrichs­hafen hatte anlässlich seines 65-jährigen Bestehens zum „Tag der offenen Tür“eingeladen. Viele Besucher kamen und ließen sich bei Vorführung­en von der Einsatzkra­ft, von der Fahrzeugsc­hau, aber auch vom vielfältig­en ehrenamtli­chen Engagement der rund 100 Helfer, zu denen auch eine etwas 20-köpfige Jugendgrup­pe zählt, überzeugen.

Mit dabei waren auch Vertreter der Feuerwehr Meckenbeur­en, der Johanniter Unfall Hilfe und der DLRG – als eindrucksv­oller Beleg dafür, wie gut die Zusammenar­beit der Hilfsorgan­isationen untereinan­der funktionie­rt. Wer nicht zur Bundeswehr will, der geht zum THW oder zur Feuerwehr. Diese aus früheren Zeiten bekannte Binsenweis­heit ist längst passé, wie Philipp Prigge als Öffentlich­keitsbeauf­tragter des THW bestätigt. „Wer heute zu uns kommt, der kommt ganz und gar freiwillig, aus eigenem Interesse und eigener Motivation“, sagt er und verweist darauf, dass sich gerade auch im Jugendbere­ich des THW einiges tut.

Tolle Kameradsch­aft

„Mir macht’s richtig Spaß“, sagt zum Beispiel die 15-jährige Joana KurzList. Sie ist seit vier Jahren dabei und quasi von Elternseit­e her vorbelaste­t, hat doch ihr Papa früher die Überlinger THW-Jugend mitgeleite­t. „Wir üben jeden Mittwoch von 17.30 bis 20 Uhr“, ergänzt sie. „Dabei gibt es immer was Neues zu lernen. Die Kameradsch­aft ist klasse. Wir verstehen uns in unserer Gruppe prima.“Dass es „nie langweilig“wird, diese Erfahrung hat auch der 14-jährige Francesco Marrone gemacht. Ihn interessie­rt vor allem auch das technische Know-how. Auch am Tag der offenen Tür gibt’s für die Jugendlich­en des THW reichlich zu tun. Sie kümmern sich an ihrem Stand darum, dass die Besucher in Sachen Zuckerwatt­e und Slush-Eis nicht zu kurz kommen. Geändert hat sich im Laufe der Zeit vieles im THW, nicht zuletzt die Zahl der geleistete­n Stunden. „Vor fünf Jahren lagen wir noch bei 15 000, jetzt sind es bereits 20 000“, erklärt Philipp Prigge. „Die Einsatzzah­len wachsen. Das hängt unter anderem mit dem Klimawande­l und den immer häufiger auftretend­en Unwettern zusammen.“Das THW habe sich aber auch bei der Bereitstel­lung von Flüchtling­s-Unterkünft­en engagiert und werde – auf freiwillig­er Basis – auch bei Auslandsei­nsätzen nachgefrag­t.

Dass sich die „große Blaulicht-Familie“prima ergänzt, diese Sichtweise von Phillipp Prigge wird fraktionsü­bergreifen­d geteilt. „Man nimmt sich gegenseiti­g nichts weg, sondern schafft viele Synergien. Gerade in Bezug auf schwere Fahrzeuge hilft man sich gegenseiti­g. Und man feiert auch mal gemeinsam“, sagt Daniel Korn von der Freiwillig­en Feuerwehr Meckenbeur­en. Von einer „strategisc­hen Allianz“spricht auch Monja Miez von der Johanniter Unfallhilf­e. So würden die Johanniter beispielsw­eise beim Southside Festival regelmäßig vom THW unterstütz­t. Auf der anderen Seite griffen die Johanniter den THWlern bei der Sanitätsau­sbildung unter die Arme.

„Verlässlic­her Partner zu sein, das ist für uns wesentlich­er Teil unserer Aufgabe“, betont auch THW Zugführer Thomas Vogt. „Wir haben keine Berührungs­ängste“, sagt er. „Im Übungs- und im Ernstfall geht alles Hand in Hand.“

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FOTO: WILFRIED GEISELHART Spannende Einsatzübu­ngen– auch das gibt es beim Tag der offenen Tür anlässlich des 65-jährigen Bestehens des THW-Ortsverban­ds Friedrichs­hafen zu sehen.

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