Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Am Stadtbahnhof ist Hilfe nötig
FDP-Bundestagsabgeordneter Christian Jung besucht Stadtbahnhof und B 31-Tunnel
FRIEDRICHSHAFEN - Der FDP-Bundestagsabgeordnete Christian Jung sieht es als wichtigen Schritt für die Region an, die Infrastruktur anzupassen. Dabei setzt er auf ganzheitliche Konzepte, zu denen der Bahnverkehr, Straßenverkehr, aber auch Angebote wie Carsharing gehören. „Die Region hat mich dabei an ihrer Seite“, sagte er bei seinem Besuch in Friedrichshafen am Dienstag.
Um sich ein Bild von der Situation zu machen, besuchte der Abgeordnete für die Region Karlsruhe gemeinsam mit Stadträtin Gaby Lamparsky (FDP), dem Landtagsabgeordneten Klaus Hoher (FDP) und Christian Steffen-Stiehl, Mitglied im Vorstand des Kreisverbands der FDP Bodenseekreis, den Stadtbahnhof und im Anschluss daran die Baustelle Waggershauser Tunnel.
Für Jung zeichnete sich schnell ein Bild vom Häfler Stadtbahnhof ab. Der Stadtbahnhof sei in die Jahre gekommen und nicht barrierefrei. Lediglich ein Gleis ist per Aufzug erreichbar. „Man braucht an allen Gleisen Fahrstühle und das ist keine Sache, über die man diskutieren sollte“, sagte er. Vor allem im Zuge der Elektrifizierung der Südbahn sei dies unabdingbar. Menschen mit Behinderung, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, Eltern mit Kinderwaagen oder auch Ältere, die Schwierigkeiten mit dem Gehen haben, sind entweder darauf angewiesen, dass ihnen jemand ihre Hilfe beim Heruntergehen der Treppen anbietet oder müssen vorher den Mobilitätsservice kontaktieren. Außerdem regt er an Carsharing-Plätze am Stadtbahnhof einzurichten. Das Konzept, bei dem sich unterschiedliche Nutzer gemeinschaftlich und organisiert ein Fahrzeug teilen, sei besonders interessant für Bahnfahrer, vor allem, wenn diese geschäftlich in der Stadt unterwegs seien. „Außerdem fehlt hier ein Radhaus, in dem Fahrräder sicher abgestellt werden können“, sagte er. Gaby Lamparsky betonte, dass die Stadt darum bemüht sei, die Situation am Stadtbahnhof zu verbessern. „Im Jahr 2021/22 soll der Bahnhof in Angriff genommen werden“, sagte sie.
Vorher soll der Tunnel in Waggershausen fertiggestellt sein, den Jung ebenfalls besichtigte. Der Tunnel, der unter anderem die Aufgabe hat, die Anwohner vor Lärm zu schützen, soll im Herbst 2020 fertig sein. Jung betonte, dass es von Vorteil sei, wenn Planungen von Firmen und nicht vom Staat übernommen werden. Jung sieht Probleme wenn nicht bald die Planungen für den vierspurigen Ausbau zwischen B 30 zum Riedleparktunnel bis hin zum Waggershausertunnel beginnen. „Sie steuern auf einen Verkehrsinfarkt zu, wenn das mit dem Nadelöhr nicht gelöst wird und dieses Nadelöhr könnte man schnell beseitigen“, sagte er. Er ist der Auffassung, dass der vierspurige Ausbau der B 31 keinen Sinn mache, solange dieses Nadelöhr besteht.
Jung möchte sich weiterhin für die Verbesserung der Verkehrssituation in der Bodenseeregion einsetzen. „Das war sicherlich nicht mein letzter Termin hier“, sagte er. Es sei aber auch wichtig, dass die örtlichen Abgeordneten in diesen Belangen zusammenarbeiten und bei regionalen Anliegen noch offensiver werden.