Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Werden Narren jetzt mit Geld überschütt­et?

- Von Ralf Schäfer

Um es gleich vorweg zu nehmen: Nein, das Geld fließt nicht in Strömen, es tröpfelt nicht mal. Die Narrenzunf­t Seegockel im Verein zur Pflege des Volkstums Friedrichs­hafen hat zwar in der Sitzung des Kultur- und Sozialauss­chusses ein einstimmig­es Votum für einen Zuschuss über 40 000 Euro erreicht. Das Geld aber, und das stand nie anders zur Debatte, wird nur gezahlt, sollte der Verein beim Ringtreffe­n des Alemannisc­hen Narrenring­s im kommenden Jahr ein Defizit erwirtscha­ften. „Der Zuschuss erfolgt in Form einer Defizitbez­uschussung unter der Voraussetz­ung, dass der Verein eine vollständi­ge Abrechnung sämtlicher Einnahmen und Ausgaben vorlegt“– so heißt es in der Sitzungs- und Beschlussv­orlage. Und der Zuschuss erfolgt „bis zu einer Höhe von“. Soll heißen, macht der Verein 10 000 Euro Miese, dann könnte die Stadt 10 000 Euro für Leistungen des Baubetrieb­shofs bezuschuss­en, sprich, nicht in Rechnung stellen. Von fließendem Geld kann da also gar keine Rede sein.

Schade, scheint sich da der ein oder andere zu denken, wird wieder nix mit dem Narrenbrun­nen, den Bürgermeis­ter Andreas Köster zu Beginn des Tagesordnu­ngspunkts in der Sitzung ansprach. Allerdings mit der Bemerkung, man habe ihm vor der Sitzung gesagt, dieses Thema nicht zu erwähnen. Auch Zunftmeist­er Oli Venus und Seegockelp­räsident Karl Haller fanden zu diesem Thema keine Worte. Warum auch? Hier geht es um das Ringtreffe­n, das im kommenden Jahr stattfinde­t und nicht um Zierrat.

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