Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Werden Narren jetzt mit Geld überschüttet?
Um es gleich vorweg zu nehmen: Nein, das Geld fließt nicht in Strömen, es tröpfelt nicht mal. Die Narrenzunft Seegockel im Verein zur Pflege des Volkstums Friedrichshafen hat zwar in der Sitzung des Kultur- und Sozialausschusses ein einstimmiges Votum für einen Zuschuss über 40 000 Euro erreicht. Das Geld aber, und das stand nie anders zur Debatte, wird nur gezahlt, sollte der Verein beim Ringtreffen des Alemannischen Narrenrings im kommenden Jahr ein Defizit erwirtschaften. „Der Zuschuss erfolgt in Form einer Defizitbezuschussung unter der Voraussetzung, dass der Verein eine vollständige Abrechnung sämtlicher Einnahmen und Ausgaben vorlegt“– so heißt es in der Sitzungs- und Beschlussvorlage. Und der Zuschuss erfolgt „bis zu einer Höhe von“. Soll heißen, macht der Verein 10 000 Euro Miese, dann könnte die Stadt 10 000 Euro für Leistungen des Baubetriebshofs bezuschussen, sprich, nicht in Rechnung stellen. Von fließendem Geld kann da also gar keine Rede sein.
Schade, scheint sich da der ein oder andere zu denken, wird wieder nix mit dem Narrenbrunnen, den Bürgermeister Andreas Köster zu Beginn des Tagesordnungspunkts in der Sitzung ansprach. Allerdings mit der Bemerkung, man habe ihm vor der Sitzung gesagt, dieses Thema nicht zu erwähnen. Auch Zunftmeister Oli Venus und Seegockelpräsident Karl Haller fanden zu diesem Thema keine Worte. Warum auch? Hier geht es um das Ringtreffen, das im kommenden Jahr stattfindet und nicht um Zierrat.