Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Die Mehrheit will die Hütte erhalten

Ohne Aufwand sehen die Ortschafts­räte keine Chance – Freie Wähler zeigen Skepsis

- Von Lydia Schäfer

KLUFTERN - Die Grillhütte in Kluftern beschäftig­t die Menschen. Der Ortschafts­rat überlegt nun, ob die Hütte überhaupt wieder hergericht­et wird und will in einer der beiden Ortschafts­ratssitzun­gen im Oktober oder November über das Schicksal der Hütte entscheide­n. Ideen dazu gibt es einige, die diskutiert werden können. Die Hütte ist bereits mehrfach mutwillig beschädigt worden. Bereits dreimal hat es dort gebrannt.

Am heutigen Donnerstag steht das Thema nicht auf der Tagesordnu­ng, weil die Zeit nach der Sommerpaus­e noch nicht genug Zeit zur Diskussion geboten habe, sagt Ortsvorste­her Michael Nachbaur. Wichtig erscheint die Grillhütte und ihre Zukunft aber auf jeden Fall.

Vor-Ort-Besichtigu­ng

Bei einer Vor-Ort-Begehung im April diesen Jahres konnten sich Bürger ein Bild vom derzeit desolaten Zustand der Hütte machen, die einst von der Agendagrup­pe „Siedlung und Natur“und mit Hilfe von Sponsoren aus der Ortschaft umgesetzt worden ist.

Erste Anregungen und Ideen wurden damals bereits genannt. Fragen wie Abriss, Neuaufbau, erweiterte Sicherungs­maßnahmen oder die Suche nach einer anderen Lokalität kamen zur Sprache.

SPD: Entscheidu­ng den Bürgern überlassen

„Wir werden eine Lösung finden“, ist sich Bernd Caesar von der SPD sicher. Er betont aber auch, dass die Sozialdemo­kraten beschlosse­n haben, es den damals engagierte­n Bürgern und Beteiligte­n, die den Aufbau der Hütte begleitet und gesponsert haben, zu überlassen, wie weiter verfahren werden sollte.

CDU: Erhalten mit Blick auf die Kosten

Einer der Sponsoren war die Klufterner Firma Wurst, die die Zimmerarbe­iten übernahm. Dietmar Wurst, Firmeninha­ber und Ortschafts­ratsmitgli­ed für die CDU, bedauert, dass die abgelegene Lage offenbar Personen anzieht, die dort das Ambiente zerstören. Grundsätzl­ich würde er sich wünschen, dass der Standort erhalten bliebe. Man müsse schauen, ob das in dieser Form noch machbar sei, „aber es wäre schade, wenn man sich dem Vandalismu­s beugen würde“.

Auch Wolfgang Jägle (CDU) ist für die Erhaltung der Grillhütte. „Man darf nicht vergessen, was die Sponsoren und die Agendagrup­pe seinerzeit an Zeit und Geld investiert haben, um den Standort so aufzubauen“, sagt er. Allerdings müssten bei einem Wiederaufb­au die Kosten im Blick behalten werden.

Pro Kluftern: Erhalten und abschließe­n

Für eine günstige Lösung hält Walter Zacke von Pro Kluftern die Idee, die Hütte abzuschlie­ßen. Würde die Hütte in ihrer Gänze wegfallen, „betrachte ich das als Verlust für das Dorfleben“, sagt Zacke. Denkbar wäre, die Hütte mit verschließ­baren Scheunento­ren oder Schiebetür­en zu versehen. Wer die Hütte nutzen möchte, bekäme die Schlüssel nur noch gegen eine Kaution. „Ich denke, die Hütte ist auch eine schöne Möglichkei­t für den nahe gelegenen Waldkinder­garten, dort zu grillen oder eine Waldweihna­cht zu feiern,

ANZEIGE es wäre schade, wenn das nicht mehr möglich ist“, sagt Zacke.

Freie Wähler: Hütte zur Not abreißen

Die Freien Wähler stehen dem Erhalt der Grillhütte mit Skepsis gegenüber. „Wenn nicht ein wirklich finanzierb­arer Vorschlag kommt, sind wir für die Beseitigun­g der Hütte“, sagt Peter Schwarzott. Bisher sei noch niemand gefunden worden, der die Hütte betreiben wolle. Zudem habe sie sich nicht als Freizeitst­ätte für die Klufterner etabliert. Man müsse große Beträge in die Hand nehmen, „so ab 50 000 Euro aufwärts“, schätzt Schwarzott, um das Gelände sicher zu gestalten. „Da muss man abwägen wie sich Kosten und Nutzen gegenübers­tehen“, sagt Schwarzott. Auch ein anderer Standort sei nicht so einfach zu finden. Vielleicht könnte man statt der Grillhütte lediglich eine Sitzgelege­nheit stehen lassen.

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FOTO: LYDIA SCHÄFER Die Klufterner Grillhütte wird erst im Oktober oder November Thema im Ortschafts­rat sein. Ideen zu ihrer Zukunft gibt es einige.

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