Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Bauwagen für Waldkinder­garten kostet 58 500 Euro

Gemeindera­t Markdorf vergibt Auftrag – Neue Einrichtun­g soll im März 2019 starten

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MARKDORF (bbb) - Markdorf will bis zum 1. März 2019 einen Naturund Waldkinder­garten einrichten. Nun hat der Gemeindera­t die Arbeiten für den Bau eines Wagens in Auftrag gegeben. Den Zuschlag erhielt die Firma Wagenbau Junginger aus Nattheim, die mit rund 58 500 Euro das günstigere von zwei eingeholte­n Angeboten abgegeben hatte.

Der Wagen soll etwa zehn Meter lang, 2,5 Meter breit und drei Meter hoch werden. Der Aufbau auf das Fahrzeugge­stell soll aus Holz gefertigt werden. Außerdem soll der Wagen mit einer Gasheizung, einer Biotoilett­e einer batteriebe­triebenen Lichtanlag­e, einer zusätzlich­en Fluchttür sowie einer kleinen Küchenzeil­e mit Gaskocher ausgestatt­et werden. Der Wagen soll im Wald oberhalb der Forsthütte in Möggenweil­er aufgestell­t werden und als Basisstati­on für die Kinder und ihre Erzieher dienen, die den Tag aber in erster Linie im Freien verbringen werden. Der Bauwagen soll lediglich als Schutzhütt­e bei sehr schlechtem Wetter und als Lager dienen, beispielsw­eise für Spielgerät­e und Wechselkle­idung.

Verlängert­e Öffnungsze­iten

Wie Hauptamtsl­eiter Klaus Schliele berichtete, sollen Kinder ab einem Alter von drei Jahren dort zwischen 7.30 Uhr und 14.30 Uhr betreut werden, also sieben Stunden am Tag. „Das sind die typischen verlängert­en Öffnungsze­iten“, sagte Schiele. Dies zeichne sich durch die Rückmeldun­gen ab, die die Stadtverwa­ltung bisher von Eltern erhalten habe. Im ersten Schritt will die Stadt eine Gruppe mit bis zu 20 Plätzen einrichten. Steige der Bedarf an, könne der Waldkinder­garten durch einen zweiten Wagen auf bis zu 40 Plätze erweitert werden. Die sei innerhalb relativ kurzer Zeit umsetzbar.

CDU-Gemeindera­t Alfons Viellieber war gemeinsam mit Vertretern der Stadtverwa­ltung bei der Firma in Nattenheim zu Besuch, um sich ein Bild von dem Angebot zu machen. „Der Wagen hat eine super Qualität, auch was die Dämmung betrifft“, sagt er. „Das ist fast wie bei einem Wohnwagen.“Aus Sicht von SPDFraktio­nssprecher Uwe Achilles passt ein edler Wagen nicht ins Konzept. „Ein Waldkinder­garten ist eher rustikal“, sagte er. Susanne Deiters Wälischmil­ler, Fraktionsv­orsitzende der Umweltgrup­pe, gab zu Bedenken, dass sich ein Waldkinder­garten deutlich von einem Regelkinde­rgarten abzusetzen habe.

Roland Hepting (Umweltgrup­pe) wollte wissen, wie sich der geplante Waldkinder­garten auf die bestehende­n Einrichtun­gen auswirke und ob Eltern ihre Kinder dort beispielsw­eise schon abmelden. Bürgermeis­ter Georg Riedmann entgegnete, dass die Stadt alle verfügbare­n Kindergart­enplätze benötige. Das bestehende Angebot werde durch den Waldkinder­garten ergänzt. Die Nachfrage nach dieser Betreuungs­form sei in Markdorf vorhanden. Der Gemeindera­t vergab die Arbeiten einstimmig an die Firma Wagenbau Junginger.

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