Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Züge der Bodenseegürtelbahn könnten bald mit Hybridmotoren fahren
Gespräche zwischen Verkehrsministerium und MTU über die Umrüstung der Triebwagen laufen derzeit
FRIEDRICHSHAFEN (sapo) - Nachdem MTU auf der Branchenmesse für Bahn- und Verkehrstechnik Innotrans in Berlin den Verkauf ihrer Hybridantriebtechnologie vorangetrieben hat (SZ berichtete), zeigt nun auch das Verkehrsministerium Baden-Württemberg Interesse an der Technologie. Rolls-Royce Power Systems (RRPS) und das Verkehrsministerium bestätigen beide, dass Gespräche laufen, die Technologie auf der Bodenseegürtelbahn einzusetzen.
MTU verspricht, dass mit den neuen Motoren Kraftstoff gespart werden kann. „Die Kraftstoffersparnis beträgt gegenüber den heute eingesetzten Fahrzeugen bis zu 25 Prozent, wie Simulationsberechnungen für die Bodenseegürtelbahn ergeben haben“, teilt ein Sprecher von RRPS mit. Das Fahrzeug werde mit einer Elektromaschine, die als Generator und Elektromotor eingesetzt wird, gebremst. Die elektrische Energie werde dann in den Batterien gespeichert und kann zum Anfahren, Beschleunigen oder zur rein elektrischen Fahrt genutzt werden. Hinzukommt, dass die umgerüsteten Fahrzeuge auch deutlich leiser sein sollen.
Schnell umrüstbar
Der Umbau der Dieseltriebwagen könnte recht kurzfristig erfolgen. „Fahrzeuge mit MTU-Bahn-HybridPowerPacks sind relativ schnell verfügbar und benötigen keine zusätzliche Infrastruktur, sondern sind auf den vorhandenen Gleisen einsetzbar“, teilt ein Sprecher von RRPS mit.
RRPS hat bereits ausgetestet, ob der Fahrplan mit der neuen Technik Der bestehende Fahrplan wird eingehalten, ein zusätzlicher Haltepunkt ist möglich. Die Technologie gilt als Übergangstechnik, die auf der Strecke eingesetzt werden soll. Das bestätigt auch das Verkehrsministerium des Landes.
Dazu, wann die Gespräche über die Umrüstung abgeschlossen sein werden, wollen RRPS sowie das Verkehrsministerium derzeit keine Stellung nehmen.