Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
SPD-Agenda für mehr Jugendbeteiligung
Jugendkonferenz der SPD und der Jusos in Überlingen.
ÜBERLINGEN (sz) - „Politik ist, was Du draus machst!“lautete das Motto der gemeinsamen Jugendkonferenz der SPD und der Jusos am vergangenen Freitag in Überlingen. Unter Beteiligung zahlreicher Jugendlicher aus dem ganzen Bodenseekreis verabschiedeten die Delegierten der Partei nach einer lebendigen Diskussion ihre Agenda für mehr Jugendbeteiligung.
„Uns war es wichtig, dass wir hier mit den Jugendlichen und nicht über sie reden. Deswegen haben wir gezielt junge Menschen von außerhalb der SPD eingeladen, um deren Blickwinkel kennenzulernen“, sagte Rainer Röver, Mitglied im SPD-Kreisvorstand und Organisator der Veranstaltung.
Nach dem Grußwort von Oberbürgermeister Jan Zeitler, der über die bevorstehenden Wahlen zum Jugendgemeinderat in Überlingen sprach, berichtete der Kreisvorsitzende der Jusos, Matthias Eckmann, über seine Erfahrungen im Jugendparlament Friedrichshafen.
Den Hauptteil des Abends nahmen jedoch die Workshops ein, in denen man unter anderem gemeinsam der Frage auf den Grund ging, was junge Menschen beispielsweise in Überlingen, Markdorf oder Friedrichshafen bewegt. Neben klassischen Jugendthemen wie ÖPNV und Jugendtreffpunkten kamen hierbei auch überraschende und sehr konkrete Anliegen zur Sprache, wie etwa eine bessere Vernetzung der AGs an den verschiedenen Schulformen des Bildungszentrums in Markdorf. Auch Initiativen zur Müllvermeidung oder zu bezahlbarem Wohnraum wurden von den jungen Menschen angeregt.
Viele dieser Punkte fanden sich dann auch direkt in der Agenda für mehr Jugendbeteiligung wieder, die von den Delegierten im Anschluss an die Workshops beschlossen wurde, nachdem der ehemalige Juso-Landesvorsitzende Leon Hahn in einem leidenschaftlichen Redebeitrag nochmals dazu aufgerufen hatte, Jugendbeteiligung nicht nur zu fordern, sondern sie auch mit Leben zu füllen.
Jugendgemeinderat soll kommen
In ihrer Agenda fordert die SPD unter anderem die Einrichtung von Jugendgemeinderäten in allen Gemeinden des Bodenseekreises sowie Verbesserungen bei der Mobilität und den Ausbau von Jugendtreffpunkten. Auch in ihren eigenen Reihen wollen die Sozialdemokraten tätig werden, so soll in jedem Ortsverein ein Jugendbeauftragter benannt werden, der als Bindeglied zwischen der SPD, den Jusos und den jungen Menschen fungiert. Die vollständige Agenda will die SPD Bodenseekreis in Internet veröffentlichen, sobald die Ergebnisse der Workshops ausgewertet und in das Programm eingearbeitet sind.