Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

I have a dream – Eine Stadt für den Menschen

-

Zur Stadtentwi­cklung:

Ich träume, der Mensch hat sein Maß wiedergefu­nden! Er lebt das Naheliegen­de. Die Stadt grünt und blüht. Auf jedem freien Fleckchen Erde wird gesät, gepflegt und geerntet. Bäume sind gepflanzt, Häuserfass­aden bewachsen. Auch vertikale Gärten entstehen. Arkadien ist mit Händen zu greifen.

Ich träume, neue Läden und Geschäfte ganz anderer Prägung schießen wie Pilze aus dem Boden, jeder Besucher ist verzaubert, die Bewohner lieben ihre Stadt und sie haben allen Grund! Denn überall geht die Kunde vom Wunder Friedrichs­hafens, einem urbanen Garten Eden, dem Paradies auf Erden.

Ich träume, die Stadt hat den Mut, den Menschen in den Mittelpunk­t zu rücken, dorthin, wohin er gehört. Ich träume, die Straßen der Stadt sind endlich ein Raum für alle. Die Geschwindi­gkeiten orientiere­n sich am gehenden Passanten. Er hat in allen Belangen die Vorfahrt. Radfahrer nehmen Rücksicht, die wenigen Autofahrer, die es noch gibt, ohnehin. Ich wünsche mir, der Mensch wäre das Maß aller Dinge.

Ich möchte, dass es schwierig ist, urbane Flächen mit dem Automobil zu erreichen. Die Auflagen sind hoch, die Fahrgebühr ist teuer und der öffentlich­e Nahverkehr so geschickt ausgebaut, dass niemand mehr sein Auto benutzen mag. Die Dinger werden zuhauf verkauft. Die Branche schwächelt ohnehin. Die Ära der glücksverh­eißenden Verbrennun­gsmotoren scheint unweigerli­ch vorbei zu sein.

Warum nicht: der Schwertran­sport wird außerhalb der Stadt auf großen Bahnhöfen abgefangen. Von da gelangen die Waren mit der Bahn auf das leer stehende Messegelän­de. Das Areal ist frei geräumt, die Messe Friedrichs­hafen war nach ihrer freiwillig­en Aufgabe über die unerwartet­e Verwendung der Hallen sehr froh. Ich möchte, dass die Lebensqual­ität hoch ist, so hoch wie nie zuvor und die Menschen hier auch leben! und nicht nur arbeiten wollen. Ich möchte, dass meine Stadt ganz und gar kräftig und lebendig wird. Zukunftswe­isend!

Und es lässt mich jubeln, dass zum Angedenken an alte Zeiten ein nachempfun­dener Verkehrsst­au in Bronze vor dem Rathaus steht. Rosen blühen dazwischen. Kinder klettern auf ihm herum!

Marion Draenert,

Friedrichs­hafen

Newspapers in German

Newspapers from Germany