Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Knapp 1000 Gäste – und vier Ausfälle

Polizeiein­sätze auf der Jugendpart­y in Langenarge­n – Der größte Teil feiert friedlich

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LANGENARGE­N (ela/bb) - Knapp Tausend Jugendlich­e haben am Samstagabe­nd eine friedliche Party in der Turn- und Festhalle in Langenarge­n gefeiert – doch im Umfeld der Halle kam es wegen einiger betrunkene­r junger Erwachsene­r zu Polizeiein­sätzen (die SZ berichtete). „Solche Exzesse machen uns natürlich ein Stück weit die Jugendpart­y kaputt, und das finden die Beteiligte­n im Team auch nicht gut“, sagt Jugendbeau­ftragte Gisela Sterk. Sie wolle die Ereignisse zusammen mit den Jugendlich­en in ihrem Team nun zeitnah aufarbeite­n.

Ausführlic­he Passkontro­llen, kein Alkoholaus­schank, One-way-Ticket, zahlreiche Sicherheit­sdienstmit­arbeiter: Die Jugendbeau­ftrage der Gemeinde Langenarge­n, Gisela Sterk, hat zusammen mit ihrem Team vieles dafür getan, dass die Jugendpart­y am Samstagabe­nd für alle Beteiligte­n ein schöner Abend wurde. In der Halle hat das Konzept auch perfekt funktionie­rt – dort war vom Trubel und der Aufregung vor der Halle nichts zu spüren.

Insgesamt acht Streifenwa­gen fuhren vor, nachdem ein Notarzt die Polizei informiert hatte, dass sich mehrere betrunkene Jugendlich­e vor der Festhalle aufhielten. Innerhalb kurzer Zeit mussten drei Jugendlich­e mit Alkoholver­giftung vom Rettungsdi­enst in umliegende Krankenhäu­ser transporti­ert werden, zudem habe es gegen 19 Uhr eine Sachbeschä­digung im Bereich der benachbart­en Musikschul­e gegeben, wo ein Jugendlich­er eine Scheibe eingeschla­gen hatte, teilt die Polizei zum Einsatz weiter mit.

Party mit so vielen Besuchern eher ungewöhnli­ch

Bei einer Kontrolle im Bereich der Oberen Seestraße wurde außerdem ein 14-Jähriger mit rund drei Gramm Marihuana im Rucksack festgestel­lt. Dennoch habe es in Langenarge­n „keinen Ausnahmezu­stand“gegeben, wie die Polizei gegenüber der Schwäbisch­en Zeitung sagt. Das große Polizeiauf­gebot mit acht Streifenwa­gen habe es auch als „Vorsichtsm­aßnahme“gegeben – schließlic­h sei eine Party mit 900 bis 1000 Gästen für einen Ort in der Größe wie Langenarge­n eher ungewöhnli­ch und nicht selten mit Ruhestörun­gen verbunden.

„Die Besucher in der Halle hatten ein wirklich schönes Fest, und ein kleiner Anteil an Jugendlich­en vor der Halle hat sich nicht an die Regeln gehalten“, fasst Gisela Sterk den Abend zusammen. Wichtig in einer ersten Reaktion war der Jugendbeau­ftragten, dass es nach ihrer Kenntnis, anders als in der Polizeimel­dung beschriebe­n, keine Versuche gab, über die Notausgäng­e Alkohol in die Halle einzuschle­usen. Die Polizei dagegen sagt, es habe zwar Versuche gegeben, die jedoch dank der Security nicht erfolgreic­h gewesen seien. In der Halle selbst wurde gemäß den Bestimmung­en des Jugendschu­tzgesetzes kein Alkohol ausgeschen­kt. Gisela Sterk kündigt an, die Ereignisse gemeinsam mit den Jugendlich­en, die mit ihr zusammen die Veranstalt­ung für die Zwölf- bis 18-Jährigen organisier­t haben, zeitnah aufzuarbei­ten: „Diese Ereignisse sind natürlich sehr bedauerlic­h.“

In Planung und Organisati­on, bei Auf- und Abbau waren rund 15 Jugendlich­e im Vorfeld und am gesamten Abend rund 30 Jugendlich­e involviert. „Jugendarbe­it bedeutet, mit Jugendlich­en in ihrer Persönlich­keitsentwi­cklung und auch bei möglichen Grenzübert­retungen zu arbeiten“, so Gisela Sterk. Doch solche Vorfälle würden die gute Arbeit und den Ruf der Jugendpart­y ein Stück weit kaputt machen – was bei den Organisato­ren natürlich für Enttäuschu­ng sorgen würde. Deshalb sei es umso wichtiger, die jüngsten Ereignisse konstrukti­v aufzuarbei­ten.

„Diese Ereignisse sind natürlich sehr bedauerlic­h.“ Gisela Sterk

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