Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Streetwork feiert 10-jähriges Jubiläum

Sozialproj­ekt „Streetwork“feiert runden Geburtstag mit einem Festakt in der Molke

- Von Renate Habermaas

FRIEDRICHS­HAFEN - Seit zehn Jahren holen Florian Nägele und sein Team mit dem Sozialproj­ekt „Streetwork“junge Menschen, die in Krisen stecken, von der Straße. Am Samstag hat „Streetwork“in der Molke sein zehnjährig­es Bestehen gefeiert . Viele Gäste waren der Einladung gefolgt, um das Glas auf das besondere Jubiläum von „Streetwork“zu erheben und den Streetwork-Chef Florian Nägele und sein Team zu würdigen.

„Ich war kein Einzelkämp­fer, ich habe top-motivierte Kollegen und stehe hier stellvertr­etend“, sagte Florian Nägele, der es sich nicht nehmen ließ, sein gesamtes Team vorzustell­en. Yalcin Bayraktar sei von Anfang an dabei gewesen und habe das Projekt von Seiten der Stadt unterstütz­t.

„Streetwork“sei eigentlich als Antwort auf eine rechtsradi­kale Bewegung unter Jugendlich­en vor zehn Jahren entstanden, sagte Bayraktar, der Leiter des Amtes für Soziales. Um diese jungen Menschen, die in Gefahr waren, ihre Identität in der rechten Szene zu suchen, auf andere Wege zu bringen, habe man „Streetwork“in Friedrichs­hafen gegründet. „Es ist eine Maßnahme, die als Daueraufga­be gesehen werden muss“, sagte Bayraktar, wobei man sich heute um junge Menschen mit Flüchtling­shintergru­nd, um Jugendlich­e aus der Drogenszen­e, um Schulverwe­igerer und um viele mehr kümmere. Die Liste sei lang und es gehe darum, gemeinsam, einfach und schnell Lösungen zu finden.

Dazu habe „Streetwork“ein Netzwerk von verschiede­nen Kooperatio­nen aufgebaut, die neben der Straßenarb­eit und der Arbeit mit Prostituie­rten laufen. So bietet die Kooperatio­n mit „Gewaltfrei Durchboxen“spezielle Trainingse­inheiten für Jugendlich­e an, die sich in der Schule schwer tun. „Wir bieten Sport an, um zu zeigen, was Fairness und Respekt heißt“, sagte Harald Beck und bestätigte, dass dieses Konzept funktionie­re.

Als Zeichen für die gute Kooperatio­n mit „Streetwork“überreicht­e Beck einen Riesenboxh­andschuh an Florian Nägele. Als Vertreter des Vereins „Arkade“, dem Träger von „Streetwork“, bedankte sich auch

„Ich war kein Einzelkämp­fer, ich habe top-motivierte Kollegen und stehe hier stellvertr­etend.“

Florian Nägele Werner Nuber bei Nägele und sagte: „Dein Ansatz ist ein bedingungs­loses Beziehungs­angebot für die Jugendlich­en auf der Straße.“Nuber erzählte von den Anfängen, von dem Engagement des ehemaligen Bürgermeis­ters Josef Büchelmeie­r, dem es ein Anliegen gewesen sei, dass jeder junge Mensch einen Platz in dieser Stadt bekomme. Und von Karl-Heinz Wolfsturm, dem damaligen Polizeidir­ektor, der gesagt habe: „Stadt, ihr braucht Streetwork­ing“. Der anwesende bekannte Streetwork­er Thomas Sonnenburg lobte diese Entscheidu­ng und sagte: „In Friedrichs­hafen hat man den Wert von „Streetwork“erkannt.“

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FOTO: RENATE HABERMAAS „Für mich ist alles aufgegange­n“, sagt Streetwork-Chef Florian Nägele (Mitte) und feiert mit seinen zahlreiche­n Gästen das Jubiläum von „Streetwork“.

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