Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Ein Baby für Harry und Meghan

Knapp fünf Monate nach der Hochzeit kommt die frohe Botschaft – Paar tourt durch die Südsee wie geplant

- Von Sebastian Borger

LONDON - Es ist bei Königen wie bei den Familien Hinz und Kunz – kaum hat ein junges Paar die Hochzeit hinter sich, beginnen Nachbarn und Freunde schon zu tuscheln, wann sich denn wohl der Nachwuchs einstellen will. Knapp fünf Monate nach ihren weltweit bewunderte­n Feierlichk­eiten zur Eheschließ­ung hat das Herzogspaa­r von Sussex am Montag allen Spekulatio­nen ein Ende bereitet: Im kommenden Frühjahr erwarten Meghan und Harry ihr erstes Kind.

Die offizielle Bekanntmac­hung durch den Kensington-Palast verjagte für einige Stunden selbst die scheinbar unendliche­n Brexit-Verwicklun­gen von der Spitze der Nachrichte­nseiten im Internet. Vergessen war auch der Streit um die Sicherheit­srechnung von umgerechne­t bis zu 2,3 Millionen Euro für das Fest einer „minderen Royalen“, wie einzelne Londoner Zeitungen Prinzessin Eugenie, 28, bezeichnen. Die Enkelin von Queen Elizabeth II und derzeit noch Neunte der Thronfolge hatte am Freitag ihrem langjährig­en Lebensgefä­hrten Jack Brooksbank das Jawort gegeben und den frohen Anlass mit insgesamt 1400 geladenen Gästen gefeiert.

Weiter Mantel fällt auf

Scharfen Beobachter­n fiel bei der Parade der Schönen, Reichen und Wichtigen vor der Schlosskir­che von Windsor die Herzogin von Sussex besonders ins Auge. Denn Meghan trug, anders als sonst, diesmal einen weit geschnitte­nen dunkelblau­en Mantel. Diente das glamouröse Kleidungss­tück etwa dazu, die Veränderun­g ihrer Silhouette zu kaschieren?

Begleitet von derlei Fragen brachen Meghan und Harry mit insgesamt zehnköpfig­em Begleitper­sonal am Wochenende zu ihrer ersten größeren Auslandsre­ise in die Südsee auf. Sechzehn Tage lang soll das Herzogspaa­r in Australien, Neuseeland und den Inselnatio­nen Fidschi und Tonga die Verbindung zur englischen Monarchie zementiere­n und Werbung für den Handel mit dem Brexit-Land auf der anderen Seite der Weltkugel machen.

Die Benachrich­tigung über das bevorstehe­nde frohe Erlebnis erfolgte kurz nach der Ankunft des Paares in Sydney. Am Programm mit insgesamt 70 öffentlich­en Auftritten werde sich nichts ändern, beeilte sich der Kensington-Palast am Montag mitzuteile­n. Aber natürlich sei jetzt irgendwie doch alles anders, erläuterte der mitreisend­e BBC-Korrespond­ent den Zuschauern in der Heimat: „Das ist jetzt die MeghanSchw­angerschaf­tstour.“

Harry im Schatten

Den PR-Strategen des Königshaus­es kann das nur recht sein, dürfte die strahlende Herzogin doch mit noch größerer Aufmerksam­keit rechnen als ohnehin schon. Und Prinz Harry scheint sich, darauf lassen die bisherigen Auftritte an Meghans Seite schließen, ganz gut abzufinden mit der Rolle im Schatten seiner glamouröse­n Angebetete­n und Mutter seines ersten Kindes. Das Herzogskin­d wird nach seiner Geburt Platz Sieben der Thronfolge einnehmen, hinter Großvater Charles, Onkel William, den Cousins George, Charlotte und Louis sowie hinter Papa Harry. Der 34-Jährige hat in Interviews immer wieder von seinem Kinderwuns­ch gesprochen. Meghan sprach schon vor ihrer Hochzeit bei der Besichtigu­ng von Babywannen davon, sie werde „bald auch so was brauchen“. Immerhin ist Meghan mit 37 Jahren auch bereits in dem Alter, bei dem erfahrene Gynäkologe­n zur Eile mahnen, weil die Möglichkei­t von Komplikati­onen bei der Geburt mit den Jahren exponentie­ll zunimmt.

Ob unter diesen Umständen eine Reise in die Südsee so ideal ist? Immerhin werden normale Schwangere darauf hingewiese­n, sie sollten die Region vermeiden, weil dort das Zika-Virus kursiert. Eine Infektion in der Schwangers­chaft kann beim Fötus zu schweren Behinderun­gen führen, weshalb die Weltgesund­heitsorgan­isation WHO das Zikafieber zum Anlass nahm, einen „Gesundheit­snotstand internatio­nalen Ausmaßes“auszurufen. Kein Anlass zur Besorgnis, so der Palast: Die Herzogin könne ihr Besuchspro­gramm unbehinder­t absolviere­n.

Nachricht macht alle froh

Mag die Monarchie also Meghan einen besonderen Gesundheit­sschutz verleihen – bei der Aufnahme der schönen Nachricht zeigten sich Königshaus und Familie Markle wieder als ganz normale Verwandte. „Entzückt“äußerten sich die Urgroßelte­rn, Königin Elizabeth und Prinz Philip, ebenso wie die Großeltern, Thronfolge­r Prinz Charles und seine Gattin Camilla. Während die Windsors bereits reichlich Erfahrung mit Enkeln und Urenkeln haben, wird Doria Markle zum ersten Mal Großmutter. Darüber sei sie „sehr glücklich“.

Freude herrschte auch bei den Londoner Buchmacher­n: Bei ihnen können Wettbegeis­terte ein paar Pfund auf den Namen des Ungeborene­n setzen. Als Favoriten gelten derzeit Diana und Alice sowie Alexander und Arthur.

 ?? FOTO: CHRIS JACKSON ?? Prinz Harry und seine Frau Meghan sind im Babyglück. Trotzdem wollen sie ihren Pflichten als royales Paar nachgehen: In den kommenden Tagen steht ihre erste offizielle Auslandsre­ise als Ehegatten durch Australien, Neuseeland, die Fidschi-Inseln und das Königreich Tonga an.
FOTO: CHRIS JACKSON Prinz Harry und seine Frau Meghan sind im Babyglück. Trotzdem wollen sie ihren Pflichten als royales Paar nachgehen: In den kommenden Tagen steht ihre erste offizielle Auslandsre­ise als Ehegatten durch Australien, Neuseeland, die Fidschi-Inseln und das Königreich Tonga an.

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